Tokio. .
Tausende japanische und US-Soldaten haben am Freitag mit einer großen Suche nach Tsunami-Opfern vor der nördlichen Pazifikküste Japans begonnen.
Insgesamt 120 Flugzeuge und Hubschrauber sowie 65 Schiffe nahmen die Suche nach Opfern der Katastrophe auf, wie ein japanischer Armeevertreter sagte. Nach Informationen der Zeitung „Yomiuri Shimbun“ sind 17.000 japanische und 7000 US-Soldaten im Einsatz. Bei dem Erdbeben und dem anschließenden Tsunami am 11. März waren mindestens 11.532 Menschen ums Leben gekommen, mindestens 16.441 weitere Menschen werden noch vermisst.
Im Umkreis von 30 Kilometern um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima wird dagegen nicht nach Leichen gesucht. In japanischen Presseberichten vom Freitag war die Rede davon, dass dort noch bis zu tausend Tote vermutet würden. Ursprüngliche Pläne, die Leichen zu bergen, seien wegen der hohen radioaktiven Strahlung auf Eis gelegt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Polizei. Eine Dekontaminierung der Toten vor Ort erschwere zudem deren spätere Identifizierung. Eine Übergabe an die Angehörigen berge weitere Gefahren, ebenso eine Einäscherung der Toten, hieß es.
Mann rast mit dem Auto aufs Kraftwerksgelände
Ein 25-jähriger Mann hat am Donnerstag versucht, mit seinem Auto auf das Gelände des havarierten Atomkraftwerks Fukushima-Daiichi in Japan einzudringen. Mitarbeiter des Kraftwerksbetreibers Tepco hätten ihn jedoch daran hindern können, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Wenig später durchbrach er mit seinem Fahrzeug ein Tor zu dem nahe gelegenen Atomkraftwerk Fukushima-Daini und fuhr etwa zehn Minuten auf den Gelände umher. Die Polizei habe ihn am Freitag wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung festgenommen, meldete Kyodo. Das Motiv des Manns war zunächst unklar. Die Atomkraftwerke Fukushima-Daiichi und Fukushima-Daini liegen etwa zwölf Kilometer voneinander entfernt.