Berlin. . Streichwurst in Bärchenform, Mortadella mit Gesicht - Verbraucherschützer kritisieren Wurstprodukte speziell für Kinder. Sie würden oftmals als gesund beworben, obwohl zu viel Salz enthielten. Foodwatch spricht von Etikettenschwindel.

Verbraucherschützer haben die Werbung für Kinder-Wurstprodukte als irreführend kritisiert. Ob Streichwurst in Bärchenform oder Mortadella mit Gesichtsmuster - die Produkte würden als gesund beworben, obwohl sie nicht auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern abgestimmt seien, teilte die Organisation Foodwatch am Freitag mit.

Eltern ein salziges Produkt als täglichen Beitrag zur gesunden Ernährung zu verkaufen, entlarve sich schnell als Etikettenschwindel, sagte Anne Markwardt, Leiterin der Foodwatch-Kampagne „abgespeist.de“. „Ehrlicher wäre es, von einem täglichen Beitrag zu späterem Bluthochdruck zu reden“, sagte die Verbraucherschützerin mit Blick auf die getesteten Produkte.

„Alles andere als ausgewogen“

Ihre Gesundheitsversprechen rechtfertigen viele Wursthersteller Foodwatch zufolge mit dem Zusatz von Vitaminen oder Calcium. Doch diesen Bedarf sollten Kinder nicht durch Wurstwaren decken, sondern vor allem durch Obst, Gemüse oder Milch, raten die Ernährungsexperten.

„Die Werbemasche funktioniert nach dem Muster: Comicfiguren für die Kinder, Gesundheitsbotschaften für die Eltern“, sagte Markwardt. Angesichts des hohen Salzgehalts seien die Kinder-Wurstprodukte jedoch alles andere als ausgewogene Zwischenmahlzeiten. (dapd)