Berlin. .

Es sind Kinder, doch nicht alle sehen so aus. Denn viele der Mädchen und Jungen auf den von Unicef ausgezeichneten Fotos des Jahres sind von Krieg und Gewalt gezeichnet. Sieger des Wettbewerbs ist ein Bild von einem entstellten Mädchen aus Vietnam.

Bundespräsidenten-Gattin Bettina Wulff hat den Preis für das Unicef-Foto des Jahres 2010 an den US-Amerikaner Ed Kashi überreicht. Seine Bilderserie über die Spätfolgen des im Vietnamkrieg als Kampfmittel verwendeten Herbizids Agent Orange seien „ein Appell gegen das Vergessen“, lobte die Schirmherrin des Wettbewerbs am Freitag in Berlin. Besonders beeindruckt zeigte sich Wulff vom Siegerfoto, das die entstellten Gesichtszüge der neunjährigen Vietnamesin Nguyen Thi Ly abbildet: „Es zeigt uns eindrücklich, dass Kriege auch Jahre nach ihrer Beendigung noch furchtbare Folgen für Kinder haben.“

Unicef-Foto des Jahres

Der erste Preis im Wettbewerb
Der erste Preis im Wettbewerb "Unicef-Foto des Jahres 2010" geht an Ed Kashi für sein Bild "Ein Krieg, der vererbt wird". Es zeigt die neunjährige Nguyen Thi Ly aus Vietnam, die unter den Folgen des Einsatzes von Agent Orange im Vietnamkrieg leidet. Foto: Ed Kashi / VII © Ed Kashi / VII
"Die bitteren Folgen von Bürgerkriegen Afghanistans" lautet der Titel des Bildes von Majid Saeedi, das den zweiten Preis im Wettbewerb erhielt. Es zeigt die sechsjährige Mina, die ihrer Freundin die künstliche Hand ihres Bruders zeigt. Foto: Majid Saeedi, Getty Images
Der dritte Platz ging an GMB Akash für sein Bild der 20-jährigen Prostituierten Yasmin aus Bangladesch. Ihr Gesicht ist durch das Steroid Oradexon aufgedunsen, das sie wie viele Prostituierte nimmt, um für ihre Freier üppiger auszusehen. Foto: GMB Akash, Panos Pictures
Der dritte Platz ging an GMB Akash für sein Bild der 20-jährigen Prostituierten Yasmin aus Bangladesch. Ihr Gesicht ist durch das Steroid Oradexon aufgedunsen, das sie wie viele Prostituierte nimmt, um für ihre Freier üppiger auszusehen. Foto: GMB Akash, Panos Pictures
Neben den drei erstplatzierten Bildern wurden sieben weitere Fotos mit einer
Neben den drei erstplatzierten Bildern wurden sieben weitere Fotos mit einer "ehrenvollen Erwähnung" bedacht. Darunter auch dieses Bild der freien Fotografin Leslie Alsheimer von Kindern aus Uganda mit dem Titel "Daseinsfreude". Foto: ÊLeslie Alsheimer_2008
Ein junges Mädchen auf der Suche nach dem neuen Ich zeigt die Fotografin Rania Matar auf ihrem von der Jury ausgezeichneten Bild und gibt damit einen unmittelbaren Einblick in das Leben eines Teenagers. Foto: Rania Matar
Ein junges Mädchen auf der Suche nach dem neuen Ich zeigt die Fotografin Rania Matar auf ihrem von der Jury ausgezeichneten Bild und gibt damit einen unmittelbaren Einblick in das Leben eines Teenagers. Foto: Rania Matar
"Tapfere Wasserträger" heißt dieses prämierte Foto von Christoph Gödan. Er beobachtete, wie Kinder mit leeren Wasserkanistern zu einem Fluss in Tansania marschierten und sich nach dem Auffüllen der Behälter mit der kostbaren Last abmühten. Foto: Christoph Gödan, Agentur Laif
Ebenfalls eine
Ebenfalls eine "Ehrenvolle Erwähnung" erhielt Fara Phoebe Zetsche, die Kinder beim Spielen in einem Messie-Haus in Deutschland fotografierte. Zetsche ist Studentin der Fachhochschule für Design und Medien, Hannover. Foto: Fara Phoebe Zetsche
Fotograf Fernando Moleres will mit seinem Bild
Fotograf Fernando Moleres will mit seinem Bild "Gnadenlose Justiz" auf die rechtliche Willkür in Sierra Leone hinweisen, wo zahllose Jugendliche ohne Prozess zu Haftstrafen verurteilt werden. Dafür erhielt er eine "Ehrenvolle Erwähnung". Foto: Fernando Moleres
Auch Javier Arcenillas' Bild
Auch Javier Arcenillas' Bild "Flüchtlinge aus Myanmar" wurde von der Unicef-Jury prämiert. Es zeigt Angehörige der muslimischen Volksgruppe der Rohingya, die von der Militärregierung in Myanmar vertrieben wurden und nach Bangladesch flüchteten. Bild: Javier Arcenillas
Dem Schicksal der Kindersoldaten in Somalia widmet sich der 23-jährige kanadische Fotograf Ed Ou in seinem Bild
Dem Schicksal der Kindersoldaten in Somalia widmet sich der 23-jährige kanadische Fotograf Ed Ou in seinem Bild "Wenn Kinder kämpfen". Er war von den körperlichen und seelischen Schäden, die diese Kinder davontragen, geschockt. Foto: 2010 Ed Ou, Getty Images © Getty Images
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Der Titel Unicef-Foto des Jahres wird seit 2000 jährlich für herausragende Fotos und Bilderreportagen verliehen, die Persönlichkeiten und Lebensumstände von Kindern in aller Welt auf herausragende Weise dokumentieren. Nach Angaben der Jury reichten in diesem Jahr 133 Fotografen aus 33 Ländern weit über tausend Bilder für den Wettbewerb ein. Nicht mit einem Preis bedacht, aber lobend erwähnt wurde der deutsche Fotograf Christoph Gödan für seine Bilderserie über Trinkwassernot in Tansania. (dapd)