Copiapo. .

Dann ging es doch auf einmal schneller als gedacht: Die Rettungsbohrung für die eingeschlossenen Bergleute in Chile ist geglückt. Die Rettung jedoch wird noch etwas dauern.

An der chilenischen Unglücksmine San José haben die Bohrungen die seit mehr als zwei Monaten eingeschlossenen Bergleute erreicht. Die Bohrung eines ersten Rettungsschachtes wurde am Morgen (Ortszeit) abgeschlossen, wie ein AFP-Reporter von dem Bergwerk in der chilenischen Atacama-Wüste berichtete. Die letzten vier Meter Gestein durchstießen die Rettungskräfte mit besonderer Vorsicht, um einen Einsturz des Schachtes zu vermeiden. An der Oberfläche löste die Nachricht von dem Durchbruch bei Angehörigen der Kumpel und Rettungskräften großen Jubel aus.

Bilder vom Grubenunglück

Die ersten Video-Bilder von den gefangenen Minenarbeitern in Chile wurden jetzt im chilenischen Fernsehen ausgestrahlt.
Die ersten Video-Bilder von den gefangenen Minenarbeitern in Chile wurden jetzt im chilenischen Fernsehen ausgestrahlt. © AP
Seit Dienstag sind die 33 in der chilenischen Atacama-Wüste seit über drei Wochen verschütteten Kumpel länger unter Tage gefangen als jemals Bergleute vor ihnen.
Seit Dienstag sind die 33 in der chilenischen Atacama-Wüste seit über drei Wochen verschütteten Kumpel länger unter Tage gefangen als jemals Bergleute vor ihnen. © AFP
Die seit rund drei Wochen in einer chilenischen Mine eingeschlossenen Bergarbeiter leiden an Flüssigkeitsmangel und Gewichtsverlust.
Die seit rund drei Wochen in einer chilenischen Mine eingeschlossenen Bergarbeiter leiden an Flüssigkeitsmangel und Gewichtsverlust. © AP
Die 33 Männer verloren jeweils zwischen acht und zehn Kilo Gewicht, wie Gesundheitsminister Jaime Mañalich am Donnerstag berichtete.
Die 33 Männer verloren jeweils zwischen acht und zehn Kilo Gewicht, wie Gesundheitsminister Jaime Mañalich am Donnerstag berichtete. © AP
Die Minenarbeiter sind seit dem 5. August eingeschlossen. Sie konnten sich in einen Schutzraum retten und lebten knapp zwei Wochen von einer Notration, bis sie am Sonntag von Rettungsmannschaften entdeckt wurden.
Die Minenarbeiter sind seit dem 5. August eingeschlossen. Sie konnten sich in einen Schutzraum retten und lebten knapp zwei Wochen von einer Notration, bis sie am Sonntag von Rettungsmannschaften entdeckt wurden. © AP
Am Sonntag wurde der erste Kontakt zu ihnen hergestellt, tags darauf wurden sie über ein acht Zentimeter dünnes Rohr mit Nahrungsmitteln zunächst zum Trinken versorgt.
Am Sonntag wurde der erste Kontakt zu ihnen hergestellt, tags darauf wurden sie über ein acht Zentimeter dünnes Rohr mit Nahrungsmitteln zunächst zum Trinken versorgt. © AP
Durch drei schmale Bohrungen werden sie jetzt mit Frischluft, Wasser und Lebensmitteln versorgt und können jetzt mit der Welt draußen kommunizieren, bis ein Rettungsschacht gebohrt ist.
Durch drei schmale Bohrungen werden sie jetzt mit Frischluft, Wasser und Lebensmitteln versorgt und können jetzt mit der Welt draußen kommunizieren, bis ein Rettungsschacht gebohrt ist. © AFP
Verwandte können auf einem Bildschirm zum ersten Mal ein Video von ihren Angehörigen sehen, das mit einer Kamera in einer Sonde aufgenommen worden ist.
Verwandte können auf einem Bildschirm zum ersten Mal ein Video von ihren Angehörigen sehen, das mit einer Kamera in einer Sonde aufgenommen worden ist. © AP
Wahrscheinlich bis Weihnachten müssen sie noch warten, bis sie ihre Lieben wieder in die Arme schließen können. Die verschütteten Kumpel wurden unterdessen darüber informiert, dass sie möglicherweise noch Monate auf ihre Rettung warten müssen. Ihnen sei mitgeteilt worden,
Wahrscheinlich bis Weihnachten müssen sie noch warten, bis sie ihre Lieben wieder in die Arme schließen können. Die verschütteten Kumpel wurden unterdessen darüber informiert, dass sie möglicherweise noch Monate auf ihre Rettung warten müssen. Ihnen sei mitgeteilt worden, "dass wir hoffen, Weihnachten mit ihnen zusammen zu sein", sagte Gesundheitsminister Jaime Mañalich. © AP
Die Rettung kann sich noch drei bis vier Monate hinziehen. Mit der Bohrung eines breiteren Rettungsschachts soll in den nächsten Tagen begonnen werden.
Die Rettung kann sich noch drei bis vier Monate hinziehen. Mit der Bohrung eines breiteren Rettungsschachts soll in den nächsten Tagen begonnen werden. © REUTERS
Nach Angaben des Ministers ist geplant, den in der Gold- und Kupfermine eingeschlossenen Männern durch den wenige Zentimeter breiten Verbindungsschacht, einen kleinen Projektor zu schicken, damit die Eingeschlossenen Filme gucken können.
Nach Angaben des Ministers ist geplant, den in der Gold- und Kupfermine eingeschlossenen Männern durch den wenige Zentimeter breiten Verbindungsschacht, einen kleinen Projektor zu schicken, damit die Eingeschlossenen Filme gucken können. © AFP
Bis dahin trösten sich die 33 in einer chilenischen Mine eingeschlossenen Kumpel und ihre Angehörigen mit kleinen Momenten des Glücks: wenn sie durch die
Bis dahin trösten sich die 33 in einer chilenischen Mine eingeschlossenen Kumpel und ihre Angehörigen mit kleinen Momenten des Glücks: wenn sie durch die "Rohrpost" Briefe aus der Tiefe erhalten und ihrerseits Antworten schicken können. © AFP
Die chilenische Regierung bat die NASA um ihren Rat, da die Situation der Bergleute vergleichbar sei mit Astronauten, die monatelang in Weltraumstationen ausharrten. Den Betreibern des eingestürzten Bergwerks drohen Schadenersatzforderungen von den Angehörigen in Millionenhöhe.
Die chilenische Regierung bat die NASA um ihren Rat, da die Situation der Bergleute vergleichbar sei mit Astronauten, die monatelang in Weltraumstationen ausharrten. Den Betreibern des eingestürzten Bergwerks drohen Schadenersatzforderungen von den Angehörigen in Millionenhöhe. © AP
Ein Richter verfügte am Donnerstag, dass Einnahmen der Betreiber in Höhe von umgerechnet rund 1,4 Millionen Euro für künftige Entschädigungszahlungen eingefroren werden.
Ein Richter verfügte am Donnerstag, dass Einnahmen der Betreiber in Höhe von umgerechnet rund 1,4 Millionen Euro für künftige Entschädigungszahlungen eingefroren werden. © AFP
Die Familien werfen den Verantwortlichen Nachlässigkeit vor. Sie bemängeln, dass die Mine San José am Rand von Copiapo wieder in Betrieb genommen wurde, nachdem sie 2007 nach einem tödlichen Unfall vorübergehend geschlossen worden war.
Die Familien werfen den Verantwortlichen Nachlässigkeit vor. Sie bemängeln, dass die Mine San José am Rand von Copiapo wieder in Betrieb genommen wurde, nachdem sie 2007 nach einem tödlichen Unfall vorübergehend geschlossen worden war. © AP
Die verschütteten Kumpel wurden unterdessen darüber informiert, dass sie möglicherweise noch Monate auf ihre Rettung warten müssen. Ihnen sei mitgeteilt worden,
Die verschütteten Kumpel wurden unterdessen darüber informiert, dass sie möglicherweise noch Monate auf ihre Rettung warten müssen. Ihnen sei mitgeteilt worden, "dass wir hoffen, Weihnachten mit ihnen zusammen zu sein", sagte Gesundheitsminister Jaime Mañalich. © AFP
Der Gesundheisminister Mañalich meldete, dass
Der Gesundheisminister Mañalich meldete, dass "drei bis vier" Bergarbeiter bereits mit Problemen zu kämpfenhätten. "Sie haben Schlafstörungen und werden zunehmend ängstlicher und nervöser", sagte er. © AP
Die Regierung bereitet nun ein medizinisches und therapeutisches Programm vor, um die Bergleute zu unterstützen.
Die Regierung bereitet nun ein medizinisches und therapeutisches Programm vor, um die Bergleute zu unterstützen. © REUTERS
Ärzte dürften nun auch entsprechende Diäten vorbereiten. Neben Medikamenten, Nahrungsmitteln, Stiften und Spielkarten erhalten die Männer über das Rohr auch Post von ihren Familien.
Ärzte dürften nun auch entsprechende Diäten vorbereiten. Neben Medikamenten, Nahrungsmitteln, Stiften und Spielkarten erhalten die Männer über das Rohr auch Post von ihren Familien. © AP
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Die Bergleute können allerdings frühestens am Dienstag endgültig befreit werden. Sobald der Rettungsschacht fertig ist, wird eine Videokamera in die Tiefe gelassen, mithilfe derer die Beschaffenheit des Gesteins überprüft werden soll. Sollte der Schacht zu uneben sein, muss er zunächst mit Stahl verkleidet werden, um die Männer bei ihrer Fahrt nach oben vor sich ablösenden Gesteinsbrocken zu schützen. Das könnte die Rettung der Bergleute um weitere drei bis acht Tage hinauszögern. Falls keine Stahlverkleidung benötigt wird, will das Rettungsteam bereits am Dienstag beginnen, die Männer einen nach dem anderen in einer Rettungskapsel nach oben zu holen.

Vorbereitungen zur Rettung laufen

„Das ist keine einfache Entscheidung“, sagte Golborne. Die Stahlrohre wögen mehr als 150 Tonnen und könnten die Bewegungsfreiheit der Rettungskapsel einschränken, erklärte er.

Vor der Gold- und Kupermine San José in der Atacama-Wüste liefen unterdessen die letzten Vorbereitungen für den Empfang der Bergleute auf Hochtouren. Die Arbeiter sollen zunächst in einem Feldkrankenhaus vor Ort untersucht werden, wo sie kurz drei ihrer Verwandten sehen dürfen. Dann werden die Männer in kleinen Gruppen in das nächstgelegene Krankenhaus in Copiapo geflogen, wo sie zur Beobachtung weitere 48 Stunden verbleiben sollen. Diejenigen, die physisch und psychisch stabil genug sind, dürfen dann nach Hause zu ihren Familien. (afp/dapd)