Moskau. Die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland endet mit dem Finale Frankreich gegen Kroatien. Das sind wichtige Fakten zum Endspiel.
Frankreich ist zum zweiten Mal Fußball-Weltmeister. Im WM-Finale gegen Kroatien setzten sich die Franzosen am Sonntag in Moskau mit 4:2 (2:1) durch und holten damit nach 1998 erneut den Titel. Das Team von Trainer Didier Deschamps tritt als Champion die Nachfolge der deutschen Mannschaft an, die vor vier Jahren in Brasilien triumphiert hatte.
Wir zeigen, was man über das Finale wissen muss:
Wer schoss die Tore?
Frankreich ging vor 78.001 Zuschauern durch ein Eigentor von Mario Mandzukic, dem ersten in der Geschichte von WM-Finals, in der 18. Minute in Führung. Nach dem schnellen Ausgleich durch Ivan Perisic in der 28. Minute entschieden Antoine Griezmann mit einem Handelfmeter (38.), Paul Pogba (59.) und Kylian Mbappé (65.) die Partie zugunsten des Favoriten.
Kroatiens zweites Tor durch Mandzukic (69.) brachte keine Wende mehr. Frankreichs Coach Deschamps ist damit der Dritte nach dem Brasilianer Mario Zagallo und Franz Beckenbauer, der als Spieler und Trainer den WM-Titel gewonnen hat. Der 49-Jährige hatte die Franzosen 1998 als Kapitän zur ersten Weltmeisterschaft geführt.
Wer waren die Flitzer auf dem Rasen?
Die russische Polit-Punk-Gruppe Pussy Riot ließ über die Sozialen Medien verlauten, die Frauen auf dem Spielfeld seien ihre Mitglieder gewesen. „Vier Mitglieder von Pussy Riot im Finale der Fußball-WM“, schrieb die Gruppe bei Facebook. Dazu stellte sie eine Liste von Forderungen auf: Politische Gefangene sollten freigelassen werden, Festnahmen bei Kundgebungen sollten aufhören, das Land brauche mehr politischen Wettbewerb.
Erster Videobeweis in einem WM-Finale
Der Videobeweis ist erstmals auch in einem WM-Finale zum Einsatz gekommen - und hat gleich für heftige Diskussionen gesorgt. Schiedsrichter Nestor Pitana entschied erst nach mehr als zweiminütiger Unterbrechung und Studium der Videobilder auf Handspiel von Kroatiens Ivan Perisic und Elfmeter für Frankreich.
Die Kroaten protestierten wütend beim Schiedsrichter und auch im Netz kochten die Emotionen hoch. „Noooooooo!!!! Den kannst du nicht geben. Um Himmels Willen Videobeweis“, twitterte Englands Ex-Stürmerstar Gary Lineker. „Ich denke, jeder Spieler muss sich nächste Saison den Arm abschneiden“, spottete Dänemarks Nationalspieler Yussuf Poulsen von RB Leipzig. Der Stürmer hatte in der Vorrunde gegen Australien (1:1) selbst einen Handelfmeter nach Video-Überprüfung gegen sich hinnehmen müssen.
Wer gewann den Goldenen Ball?
Die Fifa hat den Kroaten Luka Modric als besten Spieler der Weltmeisterschaft 2018 in Russland ausgezeichnet. Der 32-Jährige von Real Madrid erhielt den Goldenen Ball. Er trat die Nachfolge von Lionel Messi (Argentinien) an, der vor vier Jahren in Brasilien die Ehrung zuteil geworden war.
Wer kommentierte das Finale?
Das ZDF übertrug die Partie.
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ging mit dieser Entscheidung keine Experimente ein – und enttäuschte damit wohl einige Fans: Denn viele hatten die heftig kritisierte
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als Kommentatorin gefordert, um ein Zeichen zu setzen.
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war es nach 2002 und 2010 bereits das dritte WM-Endspiel. Davor begrüßten um 16.05 Uhr Moderator Oliver Welke und Experte Oliver Kahn die Zuschauer aus dem ZDF-WM-Studio in Baden-Baden zum großen Abschluss der FIFA-WM 2018. Auch Pay-TV-Sender Sky übertrug live aus Moskau.
Die größten Erfolge von Frankreich und Kroatien
Der Weltmeister-Titel ging bereits einmal an Frankreich – 1998 im eigenen Land. Die Kroaten um Superstar Luka Modric stehen hingegen erstmals im Endspiel. Nach Uruguay 1930 und 1950 wäre Kroatien mit rund vier Millionen Einwohnern die kleinste Nation, die je Weltmeister wurde. Der bisher größte Erfolg Kroatiens gelang ebenfalls bei der WM 1998: Davor Suker und Co. erreichten damals Platz 3.
Argentinier pfiff WM-Finale
Der argentinische Referee Nestor Pitana leitete das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Frankreich und Kroatien am Sonntag. Der 42-Jährige hatte schon das Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Russland und Saudi-Arabien (5:0) gepfiffen. 31 Tage später kommt der Gymnastiklehrer aus Corpus in Moskau nun zu seinem fünften Turnier-Einsatz.
Pitana gehört zu den erfahrensten Schiedsrichtern Südamerikas. 2007 leitete er erstmals ein Spiel in der argentinischen Liga, 2010 pfiff Pitana sein erstes Länderspiel. Bei der WM 2014 in Brasilien kam er auf vier Partien - darunter das Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich (1:0).
Deutschland spielte im Finale doch noch eine Rolle
Auch Deutschlan spielte beim WM-Finale eine kleine Rolle. Wie es sich nach alter Fifa-Tradition gehört, musste der Kapitän des amtierenden Weltmeisters den WM-Pokal ins Stadion tragen. Wirklich lange wird die Siegermannschaft den echten Pokal aber nicht in den Händen halten. Er wird danach wieder verschlossen, der künftige Weltmeister muss sich stattdessen mit einer Kopie begnügen.
Einlaufkind Felix aus Deutschland beim Finale im Einsatz
Neben dem DFB-Kapitän war auch der neunjährige Felix Bumb aus Treia in Schleswig-Holstein als weiterer deutscher "WM-Finalist" auf dem Rasen stehen. Er zog an der Hand eines Spielers ins Stadion ein. Am liebsten wäre Felix Manuel Neuers Einlaufkind gewesen, sagte Felix Vater Helge Bumb der Deutschen Presse-Agentur.
Das war der Ort des Finales
Das Finale wurde im Luschnikistadion in Moskau ausgetragen. Es war das Herz der WM. Die historische Fassade aus den 1950er Jahren ist erhalten geblieben, der Rest der Arena am Moskwa-Ufer wurde entkernt und hochmodern wieder aufgebaut. Das Stadion war Schauplatz der Olympischen Spiele von 1980. Insgesamt 80.000 Zuschauer fanden hier auch zum WM-Finale Platz.
So lief die WM vor dem Finale für Frankreich
Die Franzosen sind bereits als großer Favorit in die WM gestartet, was auch an ihrem guten Abschneiden bei der Europameisterschaft im eigenen Land vor zwei Jahren lag, als sie erst im Endspiel an den Portugiesen scheiterten. Auch im Finale wurden sie ihrer Favoritenrolle gerecht.
Trotz eines Unentschiedens in der Vorrunde gegen Dänemark wurden die Franzosen Gruppenerster, gewannen danach alle Spiele, darunter auch das packende Achtelfinale gegen Mitfavorit Argentinien. Auch das nicht weniger favorisierte Belgien hatte das Nachsehen gegen
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So lief die WM für Kroatien
Vor der Weltmeisterschaft hatten wohl nur fachkundige Fußball-Experten
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auf dem Zettel. Doch der Geheimtipp entwickelte sich im Verlauf des Turniers zu einem echten Anwärter auf den Titel – auch wenn das Erreichen des Finales dann doch zumindest glücklich zustande kam, wenn man an die zwei Elfmeterschießen gegen Dänemark im Achtel- und gegen Russland im Viertelfinale denkt.
Was sagten die Wettquoten?
Frankreich ging als Favorit in dieses WM-Finale. Das sahen auch die Buchmacher genauso. Laut dem Wettanbieter Tipico lagen die Quoten für einen Sieg Frankreichs bei 1,45 und für Kroatien bei 2,7. Noch deutlicher fiel der Unterschied beim Anbieter bwin aus: Dort lagen die Quoten für einen Sieg Kroatiens bei 4,6, und für Frankreich bei 1,90.
Frankreich trug Blau, Kroatien kariert
Frankreich lief im WM-Finale in Navy-Blau auf. Kroatien setzte dagegen auf seine auffälligen Trikots mit rot-weißem Karomuster.
Wie lief die Abschlussfeier?
Die WM ging mit einer großen Show zu Ende. War es bei der
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, durften dieses Mal Will Smith, Nicky Jam und Era Istrefi ran. Gemeinsam mit Sängerin Istrefi aus dem Kosovo und dem Reggaeton-Musiker Jam heizte Smith den Zuschauern ordentlich ein. Im Reigen der Tänzer gab das Trio unter anderem den offiziellen WM-Song "Live it up" zum Besten.
Komplett in Weiß gekleidet, wurde Smith bei seinem Auftritt von den Fans mit besonders großer Begeisterung empfangen. 800 Statisten, die mit kleinen LED-Bildschirmen ein multimediales Feuerwerk abbrannten, waren an der von Regisseur Felix Michailow inszenierten Choreographie beteiligt.
Unterstützt wurden die Musiker dabei von Brasiliens früherem Superstar Ronaldinho und Opernsängerin Aida Garifullina, die schon bei der Eröffnungsfeier mit Popstar Robbie Williams aufgetreten war. Ihre Darbietung des russischen Volksliedes "Kalinka" an der Seite des WM-Maskottchens Zabivaka ließ in der Arena Jubel aufbranden. Ronaldinho gefiel sich dabei in der Rolle des fröhlichen Bongospielers.
Enorme Preissteigerungen für Tickets fürs WM-Finale
Fifa-Präsident Gianni Infantino sagt, dass die WM in Russland die beste aller Zeiten ist. Dabei dürfte er vor allem die Einnahmen meinen. Für die WM in Russland werden Einnahmen in Höhe von 6,1 Milliarden US-Dollar erwartet. Einen Teil davon dürften die Tickets eingebracht haben.
Laut der Seite warenvergleich.de haben sich die Ticketpreise allein fürs WM-Finale im Vergleich zum Endspiel von 2006 deutlich erhöht. Fans müssen fast das Doppelte hinblättern, um eine Karte zu ergattern. Was zudem auffällt: Gab es 2010 und 2014 keine Erhöhungen, explodierte der Preis zur WM in Russland förmlich. Geschadet hat das offenbar aber nicht: Laut Fifa waren die Stadien zu 98 Prozent ausverkauft.
Das Spiel um Platz 3 – „das kleine Finale“
Auch die Halbfinal-Verlierer Belgien und England durften noch einmal
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ran: Das belgische Team besiegte die Engländer mit 2:0 (1:0) und schloss die WM-Endrunde damit als Dritter ab. Es ist der größte WM-Erfolg ihrer Geschichte. Thomas Meunier (4.) und Eden Hazard (82.) erzielten die Tore für die Belgier.
1986 hatte Belgien in Mexiko den vierten Platz erreicht, nachdem damals das kleine Finale gegen Frankreich mit 2:4 nach Verlängerung verloren wurde. Den Three Lions, Weltmeister von 1966, blieb wie 1990 nach dem 1:2 gegen Gastgeber Italien im Spiel um Platz drei auch diesmal nur der vierte Rang. Sie spielten am 14. Juli im Spiel um Platz 3 in St. Petersburg gegeneinander.
Belgier feiern Platz 3 mit Nationalgericht – Pommes frites
Daheim in Belgien wurden die Spieler am Sonntag empfangen wie die Weltmeister. Ganz Brüssel stand Kopf. Das belgische Königspaar Mathilde und Philippe empfing die mit Bronze dekorierten Helden zunächst im Kasteel van Laken, von dort ging es im Triumphzug zum Grote Markt, wo es im Rathaus das Nationalgericht Pommes frites gab. Zehntausende säumten die Straßen, als sich der offene Bus mit der Mannschaft an Deck langsam vorankämpfte.
• Belgien - England
Das ist das Krestowski-Stadion in St. Petersburg
Das Krestowski-Stadion in St. Petersburg wurde eigens für die Fußball-WM 2018 errichtet. Rund 68.000 Besucher finden in der Arena Platz und können bei der Endrunde insgesamt sieben Spiele verfolgen – darunter das WM-Halbfinale Frankreich gegen Belgien und das WM Spiel um Platz 3.
So viel Prämie bekommt der WM-Sieger
Der WM-Sieg lohnt sich nicht nur aus sportlicher Sicht. Die Fifa zahlt dem neuen Weltmeister eine Prämie in Höhe von 32,3 Millionen Euro. Aber auch das Verlierer-Team kommt mit 23,8 Millionen Euro noch gut weg. Deutschland, das bereits in der Gruppenphase ausschied, erhält 6,8 Millionen Euro.
Die letzten Weltmeisterschaften im Überblick:
Deutsche Fans erinnern sich noch gerne an den 13. Juni 2014, als Deutschland im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro in Brasilien zum vierten Mal Weltmeister wurde. Aber auch an die Fußball-WM in Südafrika, bei der Deutschland genauso wie zur WM 2006 im eigenen Land Dritter wurde, dürften viele gute Erinnerungen haben.
Frankreich wurde damals nach einem packenden Finale gegen Italien Zweiter. Hier ein Überblick über alle Final-Spiele seit 1990:
• 1990: Deutschland gegen Argentinien 1:0
• 1994: Brasilien gegen Italien 3:2 i.E.
• 1998: Frankreich gegen Brasilien 3:0
• 2002: Brasilien gegen Deutschland 2:0
• 2006: Italien gegen Frankreich 5:3 i.E.
• 2010: Spanien gegen Niederlande 1:0 n.V.
• 2014: Deutschland gegen Argentinien 1:0 n.V.
So lief das erste Halbfinale
Im ersten Halbfinale setzte sich
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durch einen knappen 1:0-Sieg durch. In einem taktisch geprägten Halbfinale beendete die Équipe Tricolore die großen Hoffnungen des kleinen Nachbarn. Dank Torschütze Samuel Umtiti vom FC Barcelona greift Frankreich 20 Jahre nach dem Triumph im eigenen Land jetzt nach dem zweiten Titel.
Im zweiten Halbfinale konnte sich
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die Teilnahme am Finale sichern. Allerdings mussten die Kroaten lange Zeit zittern, zunächst kamen sie sogar früh in Rückstand und fanden dann lange Zeit gar nicht in die Partie. Erst nach dem Ausgleich drehte sich das Spiel - England verlor immer mehr den Zugriff und am Ende auch die Chance auf das Finale.
Das sind die Ergebnisse vom Viertelfinale
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der WM setzten sich Kroatien, England, Frankreich und Belgien in diesen Spielen durch:
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(bekö)