Bonn. Pakistan hat offenbar aus Deutschland stammende mutmaßliche Islamisten ausreisen lassen. Laut einem Medienbericht befindet sich die Gruppe (vier Männer, eine Frau und ein vierjähriges Mädchen) aus dem Raum Bonn seit Freitag in Deutschland.
Die Behörden in Pakistan haben nach Informationen von «Spiegel Online» nach mehreren Monaten Haft eine Reisegruppe mutmaßlicher Islamisten aus dem Raum Bonn nach Deutschland ausreisen lassen. Sicherheitskreise zufolge sei die aus vier Männern, einer Frau und einem vierjährigen Mädchen bestehende Gruppe bereits am späten Freitagabend in Deutschland angekommen, berichtete das Online-Portal am Mittwoch.
Die pakistanische Polizei hatte die Reisegruppe im Mai beim Grenzübertritt festgenommen. Sie steht laut «Spiegel Online» im Verdacht, dass sie sich einer militanten Gruppe anschließen wollte, möglicherweise der Islamischen Bewegung Usbekistan (IBU). Einer der Männer soll dem Bericht zufolge der Schwager des deutschen IBU-Mitglieds Mounir Ch. aus Bonn sein. Zwei der Reisenden, Azzedine A. und Bilal Ü., hätten beim ersten Besuch eines Konsularbeamten der deutschen Botschaft in Pakistan außerdem zugegeben, sie hätten «in den Dschihad» ziehen wollen.
Ein siebtes Mitglied der Gruppe, der Tunesier Atnan J. aus Nordrhein-Westfalen, wurde demnach nicht nach Deutschland zurückgeschickt. In den Verhandlungen mit den pakistanischen Behörden hatten die deutschen Behörden «Spiegel online» zufolge schon vor Wochen vorgeschlagen, J. stattdessen nach Tunesien abzuschieben. (ddp/ap)