Peshawar/Lahore. Unruhen in Pakistan: Bei Anschlägen im Norden sind am Donnerstag mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Ein Selbstmordattentäter fuhr mit einem Auto in ein Polizeigebäude. Außerdem kam es zu mehreren Schießereien.

Bei Anschlägen im Norden Pakistans sind am Donnerstag zahlreiche Menschen getötet und verletzt worden. Allein bei einem Selbstmordanschlag auf eine Polizeiwache kamen mehrere Menschen ums Leben. In der Stadt Lahore gab es zudem mehrere Angriffe von bewaffneten Attentätern.

Bei dem Selbstmordanschlag fuhr der Täter mit seinem Auto in das Polizeigebäude. Bei der Explosion wurden etwa 20 Menschen verletzt. Unter den Toten sind Polizisten und Zivilisten, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die Explosion ereignete sich im Bezirk Kohat, der nahe der Stammesgebiete liegt, wo es immer wieder Kämpfe gibt. «Wir befürchten, dass noch einige Polizisten unter den Trümmern liegen», sagte ein Sprecher.

In der Stadt Lahore an der Grenze zu Indien kam es am Donnerstag zu mehreren Schießereien. Bei einem Angriff auf ein Regierungsgebäude starben allein sieben Menschen. Attentäter stürmten auch zwei Einrichtungen der Polizei und stürzten die Stadt ins Chaos. Mindestens ein Polizist kam bei diesen beiden Angriffen ums Leben.

US-Rakete explodiert

Bei Selbstmordanschlägen in Pakistan kamen allein in den vergangenen zwei Wochen mehr als 100 Menschen ums Leben. Die radikalislamischen Taliban haben die Verantwortung für die meisten Explosionen übernommen und drohen den Streitkräften mit weiteren Gewalttaten, falls sie nach Süd-Waziristan vordringen. Dort bereitet die pakistanische Regierung eine Bodenoffensive in dem Stammesgebiet vor und fliegt seit Tagen Luftangriffe. Viele Zivilisten sind auf der Flucht.

Unterdessen wurden bei einem mutmaßlichen US-Raketenangriff im Nordwesten des Landes vier Menschen getötet. Die Toten in Nord-Waziristan seien vermutlich militante Islamisten gewesen, teilten zwei Geheimdienstmitarbeiter mit. In letzter Zeit greifen die US-Streitkräfte häufig Ziele in Pakistan an, um so Kämpfer der Taliban und des Terrornetzes Al Kaida zu töten. (ap)