Dresden/Hannover. Die Polizei hat anscheinend einen Schwerverbrecher gefasst. Er soll mehrere Supermärkte überfallen haben, unter anderem auch in Bottrop und Lünen.
Ein halbes Jahr nach einem tödlichen Überfall auf einen Supermarkt in Hannover und einer bundesweiten Serie weiterer Raubtaten ist der mutmaßliche Täter gefasst. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Hannover mitgeteilt.
Ein Spezialeinsatzkommando habe den Mann am Donnerstag in den frühen Morgenstunden in der Nähe von Dresden festgenommen, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge. Dabei handele es sich um den Tatverdächtigen, dem weitere Überfälle angelastet werden, teilte die Polizei mit. In einer Pressekonferenz am Mittag will sie weitere Einzelheiten nennen. Die Polizei ermittelt wegen Raubmordes gegen den Verdächtigen.
Korpulenter Mann mit markanter Schirmmütze
Die "Bild"-Zeitung berichtete, dass es sich bei dem Festgenommenen um den Mann handele, der möglicherweise mehr als 40 Überfalle in mehreren Bundesländern begangen hat. Nach NDR-Angaben können die Fahnder dem Verdächtigen 17 Taten nachweisen, für 26 weitere kommt er demnach in Betracht.
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Mit Plakaten und Videosequenzen einer Überwachungskamera war nach dem etwa 40 Jahre alten Verdächtigen gesucht worden. Bei etlichen Überfällen auf Supermärkte quer durchs Bundesgebiet wollten Zeugen den korpulenten Mann mit seiner markanten Schiebermütze erkannt haben.
Ein Toter und ein falscher Verdächtiger
Bei dem Überfall in Hannover am 4. Dezember hatte der Täter einen 21-Jährigen im Handgemenge erschossen, nachdem dieser versucht hatte, den Raub zu verhindern. Kurz vor Ladenschluss hatte der Täter den Supermarkt im Stadtteil Stöcken betreten, die Kassiererin mit einer Schusswaffe bedroht und Geld gefordert. Der junge Mann schritt ein, als die Kassiererin dem Ganoven bereits das Geld gegeben hatte. Bei dem Überfall wurde ein zweiter 29 Jahre alter Kunde beim Betreten des Marktes von einer Kugel ins Bein getroffen und schwer verletzt.
Zwei Wochen nach der Tat hatte die Polizei in Hamm einen Verdächtigen gefasst. Später stellte sich heraus, dass der 48-Jährige mit der Tat nichts zu tun hat. (dpa)