Bottrop. . Der Mann, der im April in Bottrop um sich feuerte, hat vermutlich am Donnerstag erneut zugeschlagen. In Hannover erschoss er im Dezember einen Zeugen.
Der Räuber, der im April im Lidl an der Gladbecker Straße mehrere Schüsse abgefeuert hatte, bevor er mit dem Kasseninhalt verschwand, hat offenkundig erneut zugeschlagen. Nach einem Überfall am Donnerstagabend auf einen Lidl-Supermarkt in Göttingen schließen die Fahnder nicht aus, dass der so genannte „A-2-Räuber“ der Täter war . Er wird so genannt, weil seine Tatorte in der Regel entlang der Autobahn 2 liegen.
Die Tat in Bottrop ist typisch für die Vorgehensweise des Täters. Er sorgt dafür, dass er möglichst der letzte Kunde im Laden ist: Im Lidl zog er am 17. April gegen 21 Uhr seine Waffe und gab Warnschüsse ab, bevor er in die Kasse griff und, auch das typisch, mit einem Fahrrad flüchtete. Irgendwo in der Nähe stand vermutlich sein Auto, in dessen Kofferraum er das Fahrrad verstaute. Meistens trägt der Mann ein Basecap oder eine Mütze. Mehr als 20 Überfälle könnten auf sein Konto gehen. „Wir sind uns ziemlich sicher, dass er in sieben Fällen der Täter ist“, sagt Oberstaatsanwalt Thomas Klinge aus Hannover. Hier ermittelt die Ermittlungskommission „Discounter“ gegen den Unbekannten - wegen Raubes und wegen Raubmordes.
21-jähriger Zeuge wurde erschossen
Den hat der Mann am 4. Dezember begangen Bei einem Überfall auf einen Supermarkt in Hannover-Stöcken hat er einen 21-jährigen Zeugen erschossen, der den Überfall verhindern wollte, und einen weiteren Kunden mit einem Schuss schwer verletzt. Dass diese Schüsse aus der selben Waffe fielen, mit denen der Täter auch in Bottrop geschossen hat, steht inzwischen fest. Ein Waffengutachten des Bundeskriminalamtes brachte diesen Beweis kurz vor Jahresende: Beim Mord in Stöcken wurde die selbe Waffe benutzt wie zuvor schon bei den Überfällen in Bottrop, Hamm, Burg (Sachsen-Anhalt), und Hannover-Ricklingen. Inzwischen gehen die Fahnder davon aus, dass auch Überfälle in Gifhorn, Dessau und womöglich Wolfenbüttel auf das Konto des Raubmörders gehen.
Und jetzt Göttingen: Ausgerechnet an dem Abend, an dem der Norddeutsche Rundfunk über einen Zusammenhang des Raubes in Dessau mit der Serie berichtete, hat der Mann gegen 20.40 Uhr offenbar einige tausend Euro bei einem Raub auf einen Lidl erbeutet. Diesmal fielen keine Schüsse, es blieb bei der Drohung.