Bottrop/Hannover. . 17 Fälle kann die Kripo dem noch immer flüchtigen Täter zuordnen. Überfall in Bottrop geschah im April 2014. Fahndung in sieben Bundesländern.
Staatsanwaltschaft und Polizei fahnden weiter nach dem Unbekannten, der im Dezember 2014 einen 21-Jährigen in einem Supermarkt in Hannover-Stöcken erschossen hat. Relativ am Anfang seiner Raubserie stand ein Überfall auf die Lidl-Filiale an der Gladbecker Straße in Bottrop am 17. April 2014, bei dem er „nur“ Warnschüsse abgab.
Die Ermittlungsgruppe „Discounter“ in Hannover glaubt dem Täter 17 Überfälle nachweisen zu können. Zudem prüfen die Ermittler Zusammenhänge zu 26 weiteren Taten. Die Fälle sollen am Mittwoch, 15. Juli, um 20.15 Uhr in der Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ ausgestrahlt werden. Für Hinweise zur Ergreifung und Überführung sind 5000 Euro Belohnung ausgesetzt.
Polizei überprüft 618 Hinweise
Die Experten der Ermittlungsgruppe sowie Polizisten in sieben Bundesländern fahnden mit Hochdruck nach dem Raubmörder. Sie überprüfen 618 Hinweise. Aufgrund der Übereinstimmung von Tatortspuren - ballistische Gutachten sowie DNA-Spuren - konnten dem Unbekannten sechs Überfälle in Niedersachsen, vier in NRW (außer dem Raub in Bottrop Taten in Essen, Hamm und Bad Driburg), drei in Sachsen-Anhalt, drei Taten in Bayern sowie eine in Brandenburg zugeordnet werden.
Zu der Raubserie zählen die Ermittlungsbehörden insgesamt 43 Taten, die sich im Zeitraum vom 27. September 2013 bis zur bisher letzten Tat am 11. Juni in Bayern ereignet haben. Alle Taten weisen einen ähnlichen Modus Operandi auf. Der Gesuchte betritt immer kurz vor Ladenschluss einen Supermarkt.
Für die Flucht benutzt er Fahrräder und verschiedene Autos
Beim Bezahlen an der Kasse zieht er eine Schusswaffe, fordert Geld und schießt in einigen Fällen auch. Nach bisherigen Erkenntnissen ist der Täter auf unterschiedliche Weise von den Tatorten geflüchtet. So haben die Ermittler Hinweise darauf, dass er mit verschiedenen Fahrrädern, einem weißen Transporter, einem BMW sowie einem Ford Focus Kombi von den Tatorten flüchtete. Möglicherweise hat er die Räder in einem Auto transportiert.
Der Gesuchte ist etwa 45 bis 55 Jahre alt, etwa 1,70 Meter bis 1,75 Meter groß und kräftig. Er hat kurze, blonde, leicht grau melierte Haare und spricht deutsch mit osteuropäischem Akzent. Es ist davon auszugehen, dass er weitere Überfälle begehen wird. Der Mann gilt als äußerst gefährlich und bewaffnet. Die Polizei warnt Zeugen deshalb dringend: Nicht ansprechen, sofort die Polizei alarmieren!