Lünen/Hannover. Nach dem tödlichen Überfall auf einen Supermarkt in Hannover führt die Spur nach Lünen. Auch in Bottrop und Hamm soll der Täter zugeschlagen haben.
Hat der gefährliche Raubmörder von Hannover auch in Lünen zugeschlagen? Polizei und Staatsanwaltschaft halten es für möglich, dass der gesuchte Schwerverbrecher kurz vor Weihnachten einen Penny-Markt in Lünen überfallen hat. Seit Wochen fahnden die Ermittler nach dem etwa 50 Jahre alten Mann, der bei einem Raubüberfall in Hannover einen 21-jährigen Kunden erschossen hatte.
"Da passt sehr vieles zusammen", sagte der Oberstaatsanwalt Thomas Klinge von der Staatsanwaltschaft Hannover. "Sowohl der Tatablauf als auch die Bewegungen des Gesuchten stimmen mit dem Fall in Stöcken überein", sagte Klinge. Auf Videoaufnahmen der Überwachungskamera ist zu sehen, wie der Täter am 19. Dezember gegen 21.45 Uhr mit der Waffe in den Penny-Markt an der Jägerstraße in Lünen-Süd kommt.
Kassierer mit Pistole bedroht
Nach Angaben des 20-jährigen Angestellten und eines 52-jährigen Zeugen hatte sich der Tatverdächtige zunächst eine Getränkeflasche gekauft. Nachdem er bezahlt und das Wechselgeld genommen hatte, bedrohte er den Kassierer plötzlich mit einer Schusswaffe und forderte das Bargeld aus der Kasse. Seine Beute - nach Angaben der Polizei ein dreistelliger Geldbetrag - ließ er sich direkt in eine mitgebrachte Plastiktüte packen.
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Der Mann soll dann mit dem Fahrrad geflüchtet sein. "Das Rad hatte er zuvor möglicherweise aus einem Auto geladen und später auch wieder eingeladen", teilte die Dortmunder Polizei mit. Ähnlich war der Mann bereits bei dem tödlichen Überfall in Hannover vorgegangen: Ein Zeuge hatte beobachtet, wie ein Mann kurz vor den tödlichen Schüssen im Supermarkt sein Fahrrad aus einen dunklen Ford Focus Kombi auslud.
Überfälle auch in Hamm und Bottrop
Die beim Raubmord in einem hannoverschen Supermarkt eingesetzte Pistole wurde einem Waffengutachten des Bundeskriminalamtes zufolge bei vier weiteren Überfällen benutzt. Tatorte waren Hamm-Uentrop und Bottrop in Nordrhein-Westfalen, Burg in Sachsen-Anhalt sowie ein weiteres Mal Hannover, wie die dortige Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte.
Der Räuber hatte am 4. Dezember in Hannover-Stöcken einen 21-jährigen Supermarkt-Kunden erschossen und war dann geflüchtet. Der junge Mann hatte vergeblich versucht, den Täter zu überwältigen. Ein zweiter Kunde erlitt eine Schussverletzung. Bundesweit prüfen die Ermittler nach Angaben der Staatsanwaltschaft derzeit 23 Fälle, die möglicherweise auf das Konto des Serientäters gehen. (mit dpa)