Essen. . Die Spargel-Saison hat begonnen und das Gemüse ist nun auf dem Markt und in vielen Hofläden zu bekommen. Ein paar Tipps zu Frische und Zubereitung.

Der Lenz ist da – und spätestens dann gibt es ihn in Grün, Violett, Bläulich-Rot und sogar in Rosa. Deutsche Gaumen bevorzugen ihn jedoch im schlichten weißen Gewand: Der heimische Spargel, auch Bleichspargel genannt, wird seit dem sonnig-warmen Mittwoch nach Angaben der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe auch hierzulande eifrig gestochen. Ein paar Tipps zu Frische, Zubereitung und Lagerung.

Spargel in NRW

Theoretisch können Hobbygärtner Spargel auch im heimischen Garten züchten – aber das ist ein mühsames Geschäft. Denn bis die ersten Stangen ihre kecken Köpfchen aus dem Boden recken, vergehen knapp zwei Jahre. Entspannter ist der Weg zum Spargelbauern oder Markthändler, um an das delikate Gemüse zu kommen.

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Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen produzieren die rund 410 Spargelanbaubetriebe in NRW (190 in Westfalen-Lippe, 220 im Rheinland) durchschnittlich 17.500 Tonnen Spargel pro Jahr. Im vergangen Jahr betrug der durchschnittliche Preis für ein Kilogramm Spargel rund 6 Euro. Aufgrund der kühleren Witterung in diesem Frühjahr und wegen der Einführung des Mindestlohnes rechnen Experten jedoch damit, dass das edle Gemüse in dieser Saison etwas teurer werden könnte.

Frische von Spargel erkennen

Der Spargel ist ein sehr sensibles Pflänzchen und verliert nach dem Stechen rasch an Aroma und Zartheit. Deshalb sollte das Gemüse flott verzehrt werden. Ältere und schlecht gelagerte Ware oder jene mit vielen Autobahn- oder gar Flugkilometern auf dem Buckel ist mitunter holzig und schmeckt vor allem recht fade, da hilft dann auch gründliches Schälen nicht mehr. Verbraucher sollten deshalb darauf achten, Produkte aus der Region zu kaufen.

Frische Stangen erkennt man nach Angaben des Verbraucherdienstes aid in Bonn an feuchten und saftigen Schnittenden, die einen angenehmen aromatischen Duft verströmen. Außerdem sollte der Spargel prall aussehen und sich mit dem Fingernagel leicht einritzen lassen. „Der ultimative Tipp, um Frische zu erkennen, ist der Quietschtest, wenn man die Stangen gegeneinander reibt“, sagt Gaby Wiefel, Sprecherin des Internetportals spargelstrasse-nrw.de.

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Spargel gibt es in den unterschiedlichen Größen und wird in drei Klassen eingeteilt: Extra, Klasse I und Klasse II. Das beste Preis-Leistungsverhältnis dürfte der Spargel der Klasse I haben, erklären die aid-Experten. Doch egal, ob dick oder dünn: „Letztlich entscheidet, was einem besser schmeckt“, erklären die spargelstrasse-nrw-Experten. Die Spargelsaison endet am 24. Juni.

Spargel zubereiten

Bevor die Stangen in einen Topf mit kochendem Wasser purzeln, sollten sie gründlich gewaschen und geschält werden. „Dabei sollte man den Spargelschäler nicht zu hoch, sondern etwa ein bis drei Zentimeter unter dem Kopf ansetzen“, empfehlen die spargelstrasse-nrw-Experten. Holzige Enden sollten großzügig abgeschnitten werden. Ideal zum Kochen von dickem Spargel sind hohe Spargeltöpfe mit Siebeinsatz, die zu drei Vierteln mit Wasser gefüllt werden sollten. Die Spargelspitzen bleiben frei und garen bei geschlossenem Deckel im Dampf. In den Sud werden Zucker, Salz, Zitronensaft und eventuell ein Stich Butter zugegeben.

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Die Garzeit beträgt je nach Dicke 10 bis 15 Minuten. Wer es al dente, also noch knackiger mag, kann die Kochzeit verkürzen. „Ob die Stangen den gewünschten Garpunkt erreicht haben, kann man am besten mit einem Piks mit einem Schälmesser feststellen“, raten die spargelstrasse-nrw-Experten. Pro Person werden rund 500 Gramm Spargel gerechnet; als Beilage etwa 250 Gramm. Angerichtet wird Spargel am besten auf speziellen Spargelplatten mit Wasserablauf, damit das edle Gemüse nicht im eigenen Kochsud liegt.

Spargel lagern

Zu viel Spargel gekauft? Er lässt sich lagern: in feuchte Tücher gewickelt im Kühlschrank. Spätestens nach drei Tagen sollte er aber verbraucht sein. Eine Alternative ist das Einfrieren. Im Eisfach hält sich das Gemüse rund ein halbes Jahr. Dazu wird der Spargel vorher gründlich gewaschen und geschält, empfehlen die spargelstrasse-nrw-Experten. Für die Zubereitung kommt der gefrorene Spargel dann direkt ins kochende Wasser.

So gesund ist Spargel

Spargel macht schlank. Spargel macht schön. Spargel stärkt die Liebeskraft. Es gibt viele Mythen rund um das Frühjahrsgemüse, doch einiges ist so nicht haltbar. Nach Angaben des aid-Verbraucherdienstes galt der Spargel in der Antike zwar als Aphrodisiakum, doch das habe wohl eher mit dem Aussehen der Pflanze als mit deren Inhaltsstoffen zu tun. Gleichwohl ist das Gemüse sehr gesund, kalorienarm und sättigend. Die enthaltenen Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe regen zudem die Verdauung an, während der Eiweißbaustein Asparagin gut für die Nieren sei, so die aid-Experten.