Paris. . Es ist ein Mädchen! Carla Bruni-Sarkozy, Gattin des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, hat eine Tochter zur Welt gebracht. Das Kind soll gegen am Mittwochabend um 20 Uhr geboren sein. Der Name ist noch nicht verkündet worden.
Es ist die Nachricht, auf die die Nation seit Monaten wartet: Carla Bruni-Sarkozy, Frankreichs „Premiére Dame“, hat am Mittwochabend einem Mädchen das Leben geschenkt. Die Zeitung „Le Figaro“ vermeldete das freudige Ereignis nur eine Stunde nach der Geburt in der Pariser „Clinique de la Muette“ auf ihrer Internetseite.
Um 20 Uhr habe die Präsidententochter das Licht der Welt erblickt, heißt es über ein Ereignis, das die französischen Medien mit dem Etikett „historisch“ versehen. Denn noch nie in der Geschichte der französischen Republik ist ein amtierenden Präsident Vater geworden. Nicolas Sarkozy (56) hat aus seinen beiden ersten Ehen drei Söhne: Pierre, Jean und Louis. Carla Bruni-Sarkozy (43) brachte den zehn Jahre alten Aurélien mit in die Ehe. Nun freut sich die große Patchwork-Familie im Elysée-Palast über das erste Mädchen.
Präsident Sarkozy war bei der Geburt nicht dabei
Den glücklichen Vater erreichte die frohe Kunde in Deutschland. Nicolas Sarkozy musste am Nachmittag zu einer Krisensitzung nach Frankfurt eilen, um mit Bundeskanzlerin Angela Merkel den wichtigen EU-Gipfel am Sonntag in Brüssel vorzubereiten. Was für ein Drama: Carla in den Wehen und Sarko rettet den Euro.
Die „Clinique de la Muette“ befindet sich in der Rue Nicolo im vornehmen 16. Arrondissement: auf halben Weg zwischen dem Eiffelturm und der schicken Privatwohnung der „Première Dame“. Die Geburtsabteilung genießt insbesondere bei werdenden Müttern aus der vornehmen Pariser Gesellschaft einen exzellenten Ruf.
Fotografen mussten Sicherheitsabstand einhalten
Schon seit Anfang Oktober lieferten sich Dutzende Polizisten in Zivil und eben so viele Paparazzi in der engen Wohnstraße ein sonderbares Schauspiel. Auf ausdrücklichen Befehl des Pariser Polizeipräfekten mussten die Fotografen einen Sicherheitsabstand von 300 Metern halten. Wie ihre Bewacher wechselten sich auch die Paparazzi-Teams ab. Wenn die Jungs von der Nachtschicht gingen, rückte die Tagschicht an: mit Teleobjektiven und Fernsehkameras, mit Stehleitern und Sandwichs. Die meisten waren erschöpft vom Nichtstun.
Der Rummel um Carlas Baby: Eigentlich scheren sich die Franzosen recht wenig um das, was sich in den Wohn- und Schlafzimmern ihrer Politiker abspielt. Doch seitdem ihr Staatspräsident vor drei Jahren ein bekanntes Ex-Mannequin ehelichte, gelten andere Maßstäbe. Carlas fabelhafte Welt fasziniert die Menschen auf dem ganzen Globus. Die Sarkozys sind ein Paar mit hohem Glamour-Faktor, wie geschaffen für den Boulevard. Hier einer der mächtigsten Männer der Welt, ein Mann mit der Lizenz den Atomknopf zu drücken. Dort ein feenhaftes Geschöpf, das, egal ob auf dem Laufsteg, auf der Showbühne oder auf Staatsvisite, die Männerherzen höher schlagen lässt. Es ist eine einzigartige Vermählung von Macht und Sex.
Franzosen fühlen sich an längst vergangenen Zeiten erinnert
Angesichts des Rummels um die Schwangerschaft der First Lady fühlen sich viele Franzosen in die Zeit des „Ancien Régime“ zurückversetzt. In eine Epoche, in der Marie Antoinette und Ludwig XVI. Hof hielten - mit Pomp, Prunk und Perücken. Mit Carla, so scheint es, ist eine ganze Nation in anderen Umständen. Wie zu Zeiten der Bourbonen spricht der Boulevard bereits vom „Premier Bébé de France“, so als handele es sich um einen Prinzen oder eine Prinzessin.
Am Mittwoch war der lang ersehnte Tag endlich gekommen. Madame Bruni-Sarkozy betrat am Vormittag an der Seite ihres Gatten die „Muette“. „Na also“, sagte Elias, einer der Fotografen erleichtert. Schon am Abend zuvor gab’s sichere Hinweise darauf, dass das Präsidentenbaby nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Der Präfekt verdoppelte das Polizeiaufgebot, sogar von Scharfschützen auf den umliegenden Häusern war die Rede.
Wie schwer? Wie groß? Und wie soll sie heißen?
Würde Papa Sarko bei der Geburt dabei sein und sein Baby selbst baden? Nun, gegen Mittag kehrte der Präsident erst einmal in den Elyséepalast zurück. Die Kabinettsitzung stand auf dem Plan. Am Nachmittag eilt er wieder für eine halbe Stunde in die Klinik, um dann gegen halb fünf erneut zu verschwinden. In Frankfurt ging’s um Europas Wohl, die zermürbende Finanzkrise diktierte unerbittlich seinen Terminplan.
Am frühen Abend meldete die Zeitung „Le Figaro“ dann, dass die die Ärzte die Geburtsvorbereitungen eingeleitet haben. Junge oder Mädchen? Beharrlich haben die werdenden Eltern während der Schwangerschaft geschwiegen. Um 20 Uhr herrschte Gewissheit. Ein Mädchen. Jetzt bleibt nur noch drei Fragen offen: Wie schwer ist es? Wie groß? Und überhaupt: Wie soll Carlas Wonneproppen heißen?