Berlin. .

Der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel traut sich eine Kanzlerkandidatur für die SPD zu. Das erklärte der Parteichef jetzt in einem Interview. Bei mehreren Anwärtern sollen Mitglieder entscheiden.

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat den Anspruch auf eine eigene Kanzlerkandidatur nicht aufgegeben. „Wer sich den Job des Kanzlerkandidaten und Kanzlers nicht zutraut, braucht nicht an die Spitze einer großen Partei zu gehen“, sagte Gabriel in einem am Montag veröffentlichten Interview mit „Spiegel Online“. „Ob man es aber am Ende macht, oder ob man zu dem Schluss kommt, dass jemand anders besser geeignet ist - das muss man souverän entscheiden.“ Derzeit werden vor allem dem früheren Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) gute Chancen auf eine Nominierung als Kanzlerkandidat eingeräumt.

Auf die Frage, ob er es für möglich halte, dass es mehr als einen Anwärter auf die Kanzlerkandidatur in seiner Partei gäbe, sagte Gabriel: „Na klar.“ Dabei spielt der Parteichef nach eigenen Worten mit dem Gedanken, den SPD-Kanzlerkandidaten per Urwahl zu bestimmen. Diese Idee habe er „überhaupt nicht“ beerdigt, sagte Gabriel. Er werde „einen Verfahrensvorschlag und einen Personalvorschlag“ machen. „Natürlich wird es eine Urwahl geben, wenn es mehr als einen Kandidaten gibt.“ Dann müssten die Mitglieder entscheiden. Nach bisherigem Zeitplan wollen die Sozialdemokraten ihren Kanzlerkandidaten Ende 2012 oder Anfang 2013 nominieren. (afp)