Berlin. . SPD-Politiker Sarrazin ist in Berlin-Kreuzberg von wütenden Muslimen empfangen worden. Sie beschimpften ihn auf offener Straße als „Rassisten“ und „Nazi“. Neuköllns Bürgermeister Buschkowsky geißelt die Reaktionen als Beweis für die „Macht des Straßenmobs“.
Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky hat die Beschimpfungen von Demonstranten gegen seinen Parteifreund Thilo Sarrazin (beide SPD) in Kreuzberg scharf kritisiert. Das Skandieren von Sprechchören wie „Nazi“ oder „Rassist“ sei kein „Beweis politischer Reife der Kreuzberger Zivilgesellschaft“, sondern der „Triumph von Psychoterror und der Macht des Straßenmobs“, schrieb Buschkowsky in der „Bild“-Zeitung.
Demonstranten riefen „Sarrazin raus“
Der wegen seiner Thesen zur Integration umstrittene Autor Sarrazin (“Deutschland schafft sich ab“) hatte einen von einem Fernsehteam begleiteten Besuch bei Kreuzberger Muslimen wegen lautstarker Proteste abbrechen müssen. Sarrazin-Gegner hatten dem Autoren beim Gang durch Berlin-Kreuzberg offenbar das Gefühl vermittelt, unerwünscht zu sein. Er selbst schrieb in der „Berliner Morgenpost“, er sei lautstark angeklagt worden, Vorurteile zu wecken. Zudem hätten Demonstranten „Sarrazin raus“ gebrüllt.
Der Grünen-BundestagsabgeordneteHans-Christian Ströbele zeigte Verständnis für die Wut der Sarrazin-Gegner und deren Unwillen, mit dem umstrittenen Autor zu diskutieren. „Herr Sarrazin hat auch mir gegenüber schon eine Diskussion seiner diskriminierenden und beleidigenden Thesen verweigert und zeigt sich völlig uneinsichtig“, sagte Ströbele auf dapd-Anfrage. Gleichwohl dürften persönliche Beleidigungen aber kein Mittel der Debatte sein, fügte er hinzu. (dapd)
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.