Stuttgart. . Chefschlichter Heiner Geißler äußert Zweifel, ob die Präsentation des Stresstests für das Bahnprojekt “Stuttgart 21“ wie geplant stattfinden kann. Die Gegner lehnen den Termin am 14. Juli ab, weil die Vorbereitungszeit zu kurz ist.

Der enge Zeitplan der Deutschen Bahn für das umstrittene Bauprojekt Stuttgart gerät ins Wanken. Nach einer Sitzung von Bahn, Landesregierung, Stadt Stuttgart und Gegnern des Milliardenvorhabens äußerte Schlichter Heiner Geißler am Montag Zweifel, ob die Ergebnisse des Belastungstests wie geplant am Donnerstag kommender Woche veröffentlicht werden können. „Es ist offen, ob der Termin am 14. Juli stattfindet“, sagte der im vergangenen Jahr als Schlichter eingesetzte CDU-Politiker in Stuttgart. „(Das) zu lesen - das erfordert ein bisschen Zeit.“Sollte der Termin platzen, könnte es zu Verzögerungen kommen. Denn die Bahn will bereits einen Tag später, am Freitag kommender Woche, Aufträge für Tunnelbauten in Höhe von 750 Millionen Euro vergeben.

Geißler sagte, am Donnerstag und Freitag dieser Woche müsse bei weiteren nicht-öffentlichen Treffen der Projektpartner festgelegt werden, nach welchen Prämissen der 160-seitige Bericht der Bahn zum sogenannten Stresstest erarbeitet worden sei. Das Ergebnis des Bahn-internen Belastungstests soll durch das Schweizer Verkehrsberatungsunternehmen SMA zertifiziert werden. Dieses Gutachten soll am 11. Juli an die Projekt-Beteiligten und die Gegner übergeben und drei Tage später veröffentlicht werden.

S21-Gegner wollen nicht am S21-Stresstest teilnehmen

In dem Belastungstest für den geplanten neuen Bahnhof geht es um die Prüfung, ob im unterirdischen Durchgangsbahnhof in der Spitzenstunde 30 Prozent mehr Züge abgefertigt werden können als im bisherigen oderirdischen Kopfbahnhof. Die Bahn sieht den Stresstest für den neuen Bahnhof als bestanden an, der bis 2019 für 4,1 Milliarden Euro in der Stuttgarter Innenstadt entstehen soll. Dagegen gibt es seit mehr als einem Jahr starken Protest in der baden-württembergischen Landeshauptstadt.

Die im Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 zusammengeschlossenen Gegner des Bauvorhabens kündigten an, auf keinen Fall an der Präsentation des Stresstests am 14. Juli teilzunehmen. „Für uns wird der Termin nicht stattfinden, weil wir nicht genügend Zeit haben, um das Gesamtwerk beurteilen zu können“, sagte die Aktionssprecherin Brigitte Dahlbender. (rts)