Brüssel. . Die von der Ehec-Welle getroffenen europäischen Gemüsebauern werden mit 210 Millionen Euro aus Brüssel entschädigt. Das haben die EU-Mitgliedstaaten am Dienstagabend beschlossen. Geschädigte Produzenten sollen 50 Prozent ihrer Ausfälle ersetzt bekommen.

Europäische Gemüsebauern können ab Ende Juli mit ersten Entschädigungs-Zahlungen für Verdienstausfälle durch die Ehec-Krise rechnen. 210 Millionen Euro wird die EU-Kommission dafür bereitstellen. Das haben Vertreter von EU-Ländern und EU-Kommission am Dienstag beschlossen. Nach Warnungen der deutschen Behörden, dass Gurken, Tomaten oder Salat mit dem gefährlichen Darmkeim infiziert sein könnten, waren die Umsätze der Landwirte dramatisch eingebrochen.

Besonders betroffen waren nach Einschätzung der Brüsseler Behörden Erzeugen von Gurken, Tomaten, Salat, Zucchini und Paprika. Bis zu 50 Prozent der Umsatzeinbußen für diese fünf Gemüsesorten sollen die Bauern erstattet bekommen. Das gilt für Verluste, die zwischen dem 26. Mai und dem 30. Juni dieses Jahres angefallen sind.

Ehec-Schadenersatz soll frühestens Ende Juli fließen

Bemessen werden die Ausfälle nach den durchschnittlichen Juni-Preisen der drei Vorjahre. Die Höhe der Ausfälle muss jedes EU-Land selbst ermitteln und bis zum 22. Juli nach Brüssel melden. Ende Juli könnten die ersten Gelder frühestens fließen.

Nach Angaben der EU-Kommission sollten die anivisierten 210 Millionen Euro genügen, den Bauern jeweils die Hälfe ihrer Umsatzeinbußen durch Ehec zu erstatten. Sollten die Mittel nicht ausreichen, erhalten die Gemüsebauern weniger Geld.

Besonders Spanien und die Niederlande hatten auf höhere Ehec-Zahlungen gedrängt, sich im Kreis der EU-Staaten aber nicht durchsetzen können. Bauern, die Mitglieder in Erzeugerverbänden sind, erhalten von diesen zusätzliche Zahlungen und können so laut EU-Landwirtschaftskommissar Dacian Ciolos bis zu 70 Prozent ihrer Einbußen abdecken.