Berlin. General Markus Kneip, der am Samstag bei einem Anschlag der Taliban verwundet wurde, wird zur Behandlung nach Deutschland geflogen. Die Bombe wurde anscheinend ferngezündet.
Der verwundete General Markus Kneip wird am Dienstag zur fachärztlichen Behandlung nach Deutschland ausgeflogen und werde nach derzeitigem Plan nach drei Wochen nach Afghanistan zurückkehren. Auch eine schwerverletzte Soldatin und ein mittelschwer verletzter Soldat würden am Dienstag nach Deutschland gebracht.
Wie die Bundeswehr jetzt mitteilte, wurden bei dem Selbstmordanschlag sechs deutsche Soldaten verletzt. Bei dem Attentat auf eine deutsch-afghanische Konferenz in der Stadt Talokan waren zwei deutsche Soldaten getötet worden.
Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) telefonierte nach Angaben des Sprechers am Sonntag mit Kneip. Dabei habe der General den Wunsch geäußert, an der Trauerfeier für die beiden getöteten Bundeswehrsoldaten in Hannover teilzunehmen. Die Zeremonie für die beiden Soldaten sowie für einen am Mittwoch vergangener Woche nahe Kundus getöteten Bundeswehrsoldaten soll nach Angaben des Sprechers am Freitag stattfinden.
Bombe wurde anscheinend ferngezündet
Der Anschlag in der afghanischen Stadt Talokan, bei dem am Samstag zwei Bundeswehrsoldaten getötet wurden, war nach Angaben der örtlichen Behörden kein Selbstmordattentat. Erste Untersuchungen hätten ergeben, dass die Bombenexplosion am Sitz des Gouverneurs in der Provinz Tachar anders als zunächst angenommen mit einem Fernzünder ausgelöst worden sei, teilte der afghanische Geheimdienst, die sogenannte Nationale Sicherheitsdirektion, am Montag in Kabul mit. Der Sprengsstoff sei "sehr geschickt im Gang des Büros des Gouverneurs" platziert worden.
Bei dem Anschlag waren außer einem 43-jährigen Major aus Rheinland-Pfalz und einem 31 Jahre alten Hauptfeldwebel aus Niedersachsen der Polizeichef von Nordafghanistan, Mohammed Daud Daud, und drei weitere Afghanen getötet worden. Fünf Bundeswehrsoldaten wurden verletzt.