Paris. . Ist Carla Bruni-Sarkozy tatsächlich schwanger? Das ist die Frage, die derzeit ganz Frankreich bewegt. Ausgehend von einem Klatschmagazin hat das Gerücht jetzt Einzug in die seriösen Medien gehalten. Nur eine offizielle Bestätigung fehlt noch.
Es ist das Gerücht, über das Tout-Paris seit Tagen aufgeregt tuschelt: Ist Carla Bruni-Sarkozy, Frankreichs „Première Dame“, wirklich schwanger? Schon unmittelbar nach der überraschenden Eheschließung mit Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy vor drei Jahren mutmaßte der Boulevard immer wieder leidenschaftlich über ein gemeinsames Baby des Glamour-Paares. Doch nun geben selbst seriöse Blätter wie der Sarkozy-nahe „Figaro“ und das „Journal du Dimanche“ den zuerst vom Klatschmagazin „Closer“ verbreiteten Spekulationen neue Nahrung.
Sechs ausgewählte Leser des Massenblattes „Le Parisien“, die die Präsidentengattin jetzt zu einer exklusiven Plauderrunde in ihrem prachtvollen Privatsalon im Elysée-Palast trafen, wollten es ganz genau wissen. „Erwarten Sie ein Baby?“, fragte Leserin Patricia Diomande, eine 52 Jahre alte Beamtin, die prominente Gesprächspartnerin. Doch diese wich geschickt aus, indem sie klar stellte, keinerlei private Fragen zur Familie beantworten zu wollen. „Mein Mann widmet seinem Land über 180 Prozent seiner Zeit, er spricht nur darüber“, sagte die Gattin des Staatsoberhauptes. Aber sie fügte auch hinzu: „Ich würde so gerne über mein Familienleben sprechen. Ich bin sehr gesprächig, aber hier ist mein Mund wie zugenäht.“
„Mais-si“: Die meisten interpretieren Carlas Schweigen als „ja“
So gibt’s aus erster Quelle weder eine offizielle Bestätigung noch ein strenges Dementi für das süße Baby-Gerücht. Allerdings fällt Carla Brunis Antwort, die sie mit einem sonderbaren Lächeln unterlegte, so langatmig und so mitteilsam aus, dass die Mehrheit sich zu der optimistischen Deutung durchringt: „Mais-si“, ja sicher, Madame ist in anderen Umständen.
Ein Baby im Elysée - das wäre ein Novum in der Geschichte der Fünften Republik. Bislang war das Schloss durchweg von älteren Herrschaften wie den De Gaulles, den Pompidous und den Chiracs bewohnt. Es wäre das zweite Kind für Carla Bruni und das vierte für ihren Gatten. Aus ihrer Verbindung mit dem Schriftsteller Raphael Enthoven ging der inzwischen zehn Jahre alte Aurélien hervor. Nicolas Sarkozy (56) hat die beiden erwachsenen Söhne Pierre und Jean (aus erster Ehe) und den 13 Jahre alten Louis (aus zweiter Ehe mit Cécilia).
Eine schwangere Präsidentengattin wäre ein Politikum
Carla Bruni, früher Top-Mannequin, heute Chanson-Sängerin und Gelegenheitsschauspielerin, ist im letzten Dezember 43 geworden. Ein Altern, in dem viele Schwangerschaften gerade in den ersten Wochen äußerst riskant sein können. Ein Videomitschnitt des „Parisien“-Lesertreffens zeigt die entzückende „Première Dame“ gut aufgelegt sowie rank und schlank in einem schicken Hosenanzug. Besonders auffällig ist der lange dunkelblaue Schal, den sie fast die ganze Zeit zu einem großen Knäuel gewickelt vor ihren Bauch hält. Warum nur? Sind etwa schon erste Rundungen zu verbergen? „Parisien“-Leser Jean-Claude Bion, ein 64 Jahre alter Ingenieur, hakte vergeblich nach mit der Frage „Also wissen wir in sechs Monaten mehr?“.
Das französische Klatschblatt „Closer“ hatte kurz vor Ostern berichtet, die First Lady sei in den „frühen Wochen der Schwangerschaft“. Auch die Minister der Regierung Fillon sollen eingeweiht und zu strikter Geheimhaltung verpflichtet sein. Eine schwangere Präsidentengattin wäre fraglos ein Politikum.
Sarkozy ist unbeliebt wie kein Präsident zuvor
Erblickte der präsidiale Spross in etwa einem halben Jahr das Licht der Welt, befände sich Papa Nicolas nämlich mitten im Präsidentschaftswahlkampf 2012. Ein Projekt, das unter gegenwärtigen Vorzeichen klar zum Scheitern verurteilt ist. Denn noch nie war ein Präsident der V. Republik so unbeliebt beim Volk wie der gegenwärtige Hausherr des Elysée. Umfrage bescheren ihm sei bald zwei Jahren Sympathiewerte auf einem Dauerrekord-Tief. Hinzu kommen aktuelle Prognosen, die ihm im Mai 2012 ein Fiasko bereits im ersten Wahlgang vorhersagen. Danach würde Nicolas Sarkozy einem sozialistischen Kandidaten und der populären Marine Le Pen vom rechtsextremen „Front National“ unterliegen und die Stichwahl verpassen. Mit anderen Worten: Adieu Elysée.
Könnten ein süßes Baby und seine hübsche Mutter, beide vom überglücklichen Präsidenten in den Arm geschlossen, das Blatt wenden? Einige Meinungsforscher taxieren ein präsidiales Baby jedenfalls auf gut und gerne fünf Prozentpunkte. Um alle Spekulationen auf die Spitze zu treiben: Dann wär’s ein Kind für die Macht.