Bochum. . Wird Monica Lierhaus jemals wieder ganz gesund? Eine Gefäßchirurgin erklärt, was die Diagnose Aneurysma bedeutet.
Monica Lierhaus und ihre schwere Krankheit. Darüber gesprochen hat sie kaum, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Aber durch die Medien geistert immer wieder diese eine Diagnose: ein Aneurysma im Gehirn. Bei einer Operation im Januar 2009 soll es geplatzt sein. Die Folgen: eine Hirnblutung, Koma, Lebensgefahr. Was bedeutet so eine Diagnose? Anja Weber, Gefäßchirurgin der Augusta Kranken-Anstalt in Bochum, erklärt’s.
Was versteht man unter einem Aneurysma? Anja Weber: Ein Aneurysma ist die Aussackung einer Arterienwand, also eine Erweiterung. So etwas kann überall vorkommen, beispielsweise im Gehirn, wovon mehr Frauen als Männer betroffen sind.
Wie gefährlich ist das? Oft lebensgefährlich. Vor allem, wenn sich das Aneurysma ausdehnt, reißt und Blut ausströmt. Passiert das im Gehirn, spricht man von einer Hirnblutung, die schnell operiert werden muss. Die Symptome erinnern an Schlaganfälle. Wenn sich der Patient nicht schon im Krankenhaus befindet, liegt die Überlebenschance bei unter 20 Prozent.
Und wenn operiert wird? Auch bei der Operation können Komplikationen auftreten. Es kann zu Blutungen kommen. In solchen Fällen versetzen die Ärzte den Patienten in ein künstliches Koma, um den Stress für den Körper klein zu halten.
Welche Folgen hat so eine Krankheit? Das ist schwer zu sagen. Die Auswirkungen sind ganz unterschiedlich. Zwar kann man bei einer Hirnblutung Bilder machen, zum Beispiel mit einer Computertomographie, auf denen ist dann zu sehen, welcher Bereich geschädigt ist, aber alle Folgen kann man erst Wochen oder Monate später erkennen. Es können Störungen bei den Bewegungsabläufen oder beim Sprechen sein. Manche Patienten können sich nicht mehr konzentrieren oder haben das intellektuelle Mitdenken verloren.
An dieser Stelle beginnt die Reha? Ja und die wird sich immer aus verschiedenen Therapieformen zusammensetzen: Physiotherapie, Logopädie oder auch eine intensive psychologische Therapie.
In welchem Zeitraum kann man etwas verbessern? Das meiste entwickelt sich innerhalb der ersten zwei Jahre. Es gibt aber auch Patienten, die nach drei oder vier Jahren noch Fortschritte machen.