München. . Der Fall hat für Wirbel gesorgt: Eine Muslimin wollte in der Burka ihren Dienst im Frankfurter Bürgeramt antreten. Das Ansinnen wurde zurückgewiesen - und laut Umfragen zu Recht. FDP-Politiker fordern nun eine weitergehende Verbotsregelung.
Eine breite Mehrheit der Deutschen spricht sich für ein Burka-Verbot im öffentlichen Dienst aus. Wie eine Emnid-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins „Focus“ ergab, lehnen 75 Prozent der Deutschen komplett verschleierte Mitarbeiterinnen in den Stadtverwaltungen ab. 20 Prozent der Befragten sind gegen ein solches Verbot. Sechs Prozent zeigten sich unentschlossen. Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid befragte Anfang Februar 1007 repräsentativ ausgewählte Personen.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Serkan Tören plädierte dafür, das Verbot auf alle Bundesbehörden und am besten auf den öffentlichen Raum insgesamt auszudehnen. „Wir können privaten Unternehmen nicht zumuten, durch langwierige gerichtliche Instanzen gegen die Burka im Betrieb vorzugehen“, sagte er dem Magazin.
Bundesländer sehen keinen Handlungsdruck
Eine Umfrage der Nachrichtenagentur in den Bundesländern vom Freitag ergab indes, dass es derzeit kein flächendeckendes Burka-Verbot im öffentlichen Dienst geben wird. Außer Niedersachsen plant bislang kein anderes Bundesland, dem Beispiel Hessens zu folgen und Musliminnen im Staatsdienst eine Vollverschleierung zu untersagen. Zur Begründung hieß es, es seien keine Fälle bekannt. Bayern und Baden-Württemberg signalisierten aber, dass sie Burka-Trägerinnen in ihren Landesbehörden keinesfalls dulden würden.
Anlass für das Verbot in Hessen war der Fall einer Mitarbeiterin der Stadt Frankfurt, die vollverschleiert ihren Dienst im Bürgeramt antreten wollte. Inzwischen wurde der Arbeitsvertrag ohne Zahlung einer Abfindung einvernehmlich aufgelöst. (dpad)