Frankfurt/Main. . Eine Frau wollte im Frankfurter Bürgeramt eine Burka tragen. Die Stadtverwaltung verbot der Mitarbeiterin die Vollverschleierung. Jetzt einigten sich die beiden Streitparteien.

Der Streit um die Vollverschleierung einer städtischen Angestellten in Frankfurt am Main ist beigelegt. Am Donnerstag einigte sich die Beschäftigte des Bürgeramtes mit der Stadt auf eine einvernehmliche Auflösung des Arbeitsverhältnisses, wie das städtische Presseamt mitteilte. Das Arbeitsverhältnis sei ohne Zahlung einer Abfindung oder einer sonstigen finanziellen Leistung zum 31. Januar beendet worden.

Frau wollte freiwillig ausscheiden

Stadtrat Markus Frank (CDU) würdigte, dass „durch die jetzt gezeigte Kooperationsbereitschaft der Mitarbeiterin in sehr kurzer Zeit der Konflikt in der Burkafrage gelöst“ werden konnte. Die Mitarbeiterin habe nicht mehr länger im Interesse der Öffentlichkeit stehen wollen. Die Frau habe daher „unter Abwägung ihres Interesses auf Weiterbeschäftigung und ihres Interesses auf Religionsausübung einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum Ablauf der Elternzeit aktiv vorgeschlagen“, hieß es weiter. Frank äußerte sein Bedauern über das Ausscheiden der langjährigen Mitarbeiterin.

In Hessen war bereits am Mittwoch ein Erlass in Kraft getreten, der Beschäftigten im öffentlichen Dienst das Tragen einer Burka verbietet. Damit reagierte Innenminister Boris Rhein (CDU) auf den Streit um die städtische Mitarbeiterin, die nach Ablauf der Elternzeit vollverschleiert ihren Dienst in einem Frankfurter Bürgeramt antreten wollte. Die 39-jährige Muslimin hatte zuvor bereits mit Kopftuch gearbeitet. Auch Niedersachsen plant ein Burka-Verbot im öffentlichen Dienst. (dapd)