Berlin. . Im Bundeswehr-Lager in Afghanistan hat es offenbar einen neuen Vorfall mit einer Schusswaffe gegeben. Nach Angaben aus Verteidigungskreisen hielt ein Soldat einem anderen im Streit eine Pistole an den Kopf, verletzt wurde niemand.
Die Bundeswehr untersucht einen neuen Schusswaffen-Vorfall bei deutschen Soldaten in Afghanistan. Es werde derzeit geprüft, ob es einen Verstoß gegen die Vorschriften zum Umgang mit Schusswaffen gegeben habe, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montagabend in Berlin. Nach Angaben aus Verteidigungskreisen hielt ein Soldat einem anderen im Streit eine Pistole an den Kopf, verletzt wurde niemand.
Der Vorfall ereignete sich demnach am Freitag im Bereich des Bundeswehrlagers Masar-i-Scharif im Norden Afghanistans. Nach den Worten eines Sprechers des Einsatzführungskommandos in Potsdam gab es eine „verbale Auseinandersetzung“ zwischen zwei Soldaten. Dabei habe einer den anderen mit der Waffe bedroht. Beide Sprecher betonten, die Ermittlungen in der Sache seien noch nicht abgeschlossen.
Soldat mit Waffe bedroht
Nach Angaben aus Verteidigungskreisen ereignete sich der Vorfall während eines Einsatzes in einem Fahrzeug vom Typ Dingo. Während des Streits habe ein Soldat die Waffe des anderen aus dessen Halterung gezogen und ihm die Pistole P8 an den Kopf gehalten. Dieser habe sie ihm aus der Hand geschlagen. Gemeldet worden sei der Vorfall von Soldaten, die das Geschehen beobachtet hatten. Es handelt sich den Angaben zufolge um dieselbe Einheit, in der sich vor gut einem Monat der tödliche Schießunfall ereignet hatte.
Kurz vor Weihnachten war in Nordafghanistan ein Bundeswehrsoldat durch die Kugel aus der Waffe eines anderen deutschen Soldaten ums Leben gekommen. Der genaue Hergang und die Frage, ob es Spielereien mit der Waffe gab, wird derzeit untersucht. (afp)