Düsseldorf. .

Der Fahrgastverband Pro Bahn NRW fordert die Bahn auf, wichtige Fahrplanänderungen in den Sommer zu verlegen. Das Chaos im Dezember hänge nicht zuletzt mit der Einführung des neuen Winterfahrplans zu­sammen.

„So schlimm wie im Dezember war es noch nie, und das hat nicht nur etwas mit dem Wetter zu tun“, sagt Lothar Ebbers von Pro Bahn NRW. „Jeder weiß: Veränderungen im Fahrplan bringen Anlaufschwierigkeiten. Wenn dazu noch Schnee, Eis und das erhöhte Fahrgastaufkommen zum Jahresende dazukommen, gibt es erhebliche Probleme“, so Ebbers.

So hätten zum Beispiel die Triebfahrzeuge für den Rhein-Sieg-Express zwischen Aachen und Siegen zum Fahrplanwechsel noch keine Zulassung gehabt. „Es mussten zwei Lokomotiven pro Zug eingesetzt werden, und so war die Reserve schon verplant.“

Europaweiter Pflichttermin

Pro Bahn hält es für sinnvoll, einige wichtige Änderungen auf den „kleinen Fahrplanwechsel“ im Juni zu legen. Große kommunale Verkehrsbetriebe wie die Bochumer Bogestra, die Essener Evag, die Duisburger DVG und die Rheinbahn in Düsseldorf würden ihre Angebote lieber mitten im Jahr umstellen. Ebbers: „Die meisten Mitglieder im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) verzichten auf einen Fahrplanwechsel im Dezember.“

Die Umstellung im Dezember ist für die Bahn allerdings ein Pflichttermin, denn seit einigen Jahren haben sich die Bahnen europaweit darauf geeinigt.

Nur im Tunnel gefahren

Pro Bahn NRW wirft vielen kommunalen Verkehrsbetrieben im Ruhrgebiet vor, sich nicht ausreichend auf extreme Wetterlagen vorbereitet zu haben. Ebbers: „Es ist offensichtlich, dass es keine guten Notfall-Einsatzpläne gibt. Eigentlich darf es nicht sein, dass Tage nach dem Schneefall immer noch keine Bahnen unterwegs sind. Besonders groß waren die Probleme in Mülheim und Essen, wo einige Straßenbahnlinien ausfielen, in Essen wurde nur noch in den Tunneln gefahren.“