Köln. .
Bahn-Chef Rüdiger Grube hat den Konzern vor dem Hintergrund des Winter-Chaos verteidigt: Im Vergleich zu Flugzeug und Auto habe sich die Bahn in diesem Winter bisher hervorragend geschlagen.
Bahn-Chef Rüdiger Grube hat den Konzern vor dem Hintergrund des Winter-Chaos verteidigt, gleichzeitig aber Mängel bei Organisation und Material eingeräumt. „Es kommen vier Dinge zusammen“, sagte Grube am Freitag im ARD-“Morgenmagazin“. Erstens sei auch die Bahn einer höheren Gewalt ausgesetzt. „Zweitens haben wir nicht genügend Züge, aufgrund von Fehlern, die in der Konstruktion liegen.“ Drittens seien viele Flüge ausgefallen, und auch Autofahrer hätten die Bahn genommen. Das habe zu 30 Prozent mehr Buchungen geführt. „Viertens haben wir betriebliche Herausforderungen, da müssen wir sehr viel besser werden, gar keine Frage“, sagte Grube.
Derzeit liefen mehrere Initiativen für ICE und IC, die aber viel Zeit beanspruchten. „Schnelle Lösungen gibt es bei der Bahn nicht, weil alles zertifiziert, alles berechnet, alles freigegeben werden muss vom Eisenbahnbundesamt“, erklärte der Konzernchef. „Mich ärgert das auch. Gehen Sie davon aus: Uns ärgert es am meisten, wenn uns etwas nicht gelingt.“
Grube wies Vorwürfe von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) zurück, wonach die Bahn an der falschen Stelle gespart habe. „Was haben zu dünn konstruierte Räder oder ein falsch ausgewählter Werkstoff an einer Achse mit Sparen zu tun? Überhaupt nichts“, sagte er. Im Vergleich zu Flugzeug und Auto habe sich die Bahn in diesem Winter bisher hervorragend geschlagen. Aus seiner Sicht sei es „extrem gut“, was die Bahn-Mitarbeiter leisteten. „Wir haben uns besser vorbereitet als im letzten Jahr, aber nicht auf einen Winter, wie wir ihn jetzt vorgefunden haben“, fügte der Bahn-Chef hinzu. (dapd)