Berlin. .
Die Bahn kämpft sich mehr schlecht als recht durch den Winter. Verkehrspolitiker rügen nun die schlechte Vorbereitung des Konzern und verlangen mehr Investitionen in Züge.
Verkehrspolitiker fordern von der Deutschen Bahn, sich auf den kommenden Winter besser vorzubereiten. „Die Bahn muss nun alle verfügbaren Züge in Europa leasen oder kaufen, um für 2011 besser gewappnet zu sein und eine größere Fahrzeugreserve zu haben“, sagte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Winfried Hermann (Grüne), dem „Tagesspiegel“. Hier gebe es noch ein großes Potenzial. Solange es Probleme im Inland gebe, müsse man auch auf die Expansion im Ausland verzichten, etwa auf die ICE-Strecke nach London ab 2013.
Der SPD-Verkehrsexperte Uwe Beckmeyer forderte die Bundesregierung auf, die Bahn durch die geplante Dividende von 500 Millionen Euro nicht zu schwächen. „Das Unternehmen braucht nun jeden Cent, um in besseres Material zu investieren.“ Deshalb solle der Bund auf das Geld verzichten.
Der Bahn war nach „Tagesspiegel“-Informationen bereits Ende Oktober klar, dass der Winter schwierig werden würde. In einem Bericht mit dem Titel „Prävention Winter 2010/2011“ schreiben die Manager den Abgeordneten im Verkehrsausschuss auf, wo die Schwachstellen des Konzerns liegen. Man habe nicht genügend Züge zur Verfügung für „außergewöhnliche Ereignisse“, heißt es darin. Neun Prozent der ICE-Flotte seien wegen häufiger Werkstattaufenthalte und langfristiger Reparaturen nicht verfügbar. (dapd)