Berlin. .

Der Deutsche Bauernverband sieht beim Dioxin-Skandal keine neue Bedrohung für die Verbraucher. Nun bräuchten die Bauern Hilfe, so der Generalsekretär. Für ihre Verluste „werden die Verursacher des Schadens aufkommen müssen“.

Der Deutsche Bauernverband sieht nach der Ausweitung des Futtermittelskandals zunächst keine neue Bedrohungslage für die Verbraucher. „Anders als bei den Dioxin-Funden, die wir in der Vergangenheit hatten, ist die Quelle schnell ausfindig gemacht worden“, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Helmut Born, der „Berliner Zeitung“. „Außerdem funktionieren die Rückverfolgungssysteme, die es mittlerweile gibt, so dass wir schnell sehen konnten, welche Landwirte beliefert wurden.“

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Von DerWesten

Nun komme es darauf an, in den betroffenen Betrieben so schnell wie möglich zu prüfen, ob eine Gefährdung vorliegt, sagte Born. „Die ersten Ergebnisse zeigen, dass sie, mit Ausnahme einiger Betriebe in NRW, weit unter dem zulässigen Grenzwert liegen.“

Für die betroffenen Bauern forderte Born Hilfen. „Die Laborproben müssen schnell und wenn nötig länderübergreifend erfolgen, damit die Betriebe schnellstmöglich wieder freigegeben werden können“, erklärte Born. „Für die Verluste der Bauern, die ihr Geflügel keulen und ihre Eier vernichten müssen, werden die Verursacher des Schadens aufkommen müssen, sagt Born: „Wir werden uns jedenfalls juristisch an der Mischfutterindustrie schadlos halten.“

Zu wenig Kontrolleure

In Deutschland herrscht ein Mangel an Kontrolleuren, um die Lebensmittelbranche effektiv überwachen zu können. Das beklagt der Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure. „Uns fehlen bis zu 1500 Kontrolleure, um spürbaren Überwachungsdruck auf die Branche ausüben zu können“, sagte der Vorsitzende, Martin Müller, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Lebensmittelsicherheit in Deutschland sei daher eine Mogelpackung. Etwa jedes zweite Übernehmen in Deutschland werde innerhalb eines Jahres gar nicht überprüft, sagte Müller. Bundesweit seien derzeit 2500 Kontrolleure für 1,1 Millionen Betriebe zuständig, in manchen Regionen gebe es nur einen Mitarbeiter für 1200 Firmen.

Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass der Dioxin-Skandal durch verseuchtes Futtermittel größer ist als bis dahin angenommen. Das krebserregende Gift Dioxin war in Eiern gefunden worden. (dapd/ Reuters)