Berlin. .
Wirtschaftsexperten trommeln für eine Aufstockung des Euro-Rettungsschirms. Doch Bundesfinanzminister Schäuble ist strikt dagegen. Derweil wächst der Druck auf Portugal, ebenfalls Hilfe anzunehmen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist gegen eine Aufstockung des Euro-Rettungsschirms. „Ich halte von den Forderungen gar nichts“, sagte Schäuble am Freitag dem Radiosender Bayern2. Der Umfang des mit 750 Milliarden Euro bestückten Rettungspakets sei ausreichend. Mehrere Wirtschaftsexperten hatten eine Erhöhung des Garantierahmens auf bis zu 1,5 Billionen Euro vorgeschlagen. „Es wird derzeit unheimlich viel spekuliert“, sagte Schäuble. „Und da gewinnen auch ganz abseitige Äußerungen plötzlich eine Bedeutung und verunsichern die Märkte, und das schafft zusätzliche Unruhe.“
Das hoch verschuldete Irland schlüpft als erstes Land unter den Rettungsschirm. Es wird befürchtet, dass auch Portugal und Spanien auf die Hilfsgelder angewiesen sein könnten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) und eine Mehrheit der Euro-Länder dringen einem Zeitungsbericht zufolge darauf, dass nach Irland auch Portugal einen Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm stellt. Wie die „Financial Times Deutschland“ am Freitag berichtete, soll damit Spanien vor einer Rettungsaktion bewahrt werden. „Wenn Portugal den Schirm nutzen würde, wäre das für Spanien gut, weil das Land in Portugal stark engagiert ist“, erfuhr die „FTD“ aus dem Bundesfinanzministerium. Portugals Banken gelten zwar nicht als überschuldet wie die irischen, sind aber derzeit für ihre Geschäfte offenbar ebenfalls auf Geld der EZB angewiesen. Die portugiesische Regierung stemmt sich aber bislang gegen einen Hilfsantrag. (rtr/afp)