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Der Essener Baukonzern Hochtief wehrt sich gegen die Übernahme durch den spanischen Konkurrenten ACS und legt Berufung gegen die Entscheidung ein, sich nicht in den Übernahmekampf einzuschalten.

Der Baukonzern Hochtief ist gegen die Entscheidung des australischen Takeovers Panel, sich nicht in den Kampf um die Übernahme des deutschen Baukonzerns durch den spanischen Wettbewerber ACS einzuschalten, in Berufung gegangen. Wie die Übernahmekommission am Dienstag mitteilte, hat sie von dem MDAX-Konzern einen entsprechenden Antrag erhalten.

Der Essener Baukonzern prüft weiter Abwehrmaßnahmen wie eine Kapitalerhöhung oder eine Wandelanleihe, um dem spanischen Konkurrenten ACS den Appetit auf eine Übernahme zu verderben. „Wir schließen keine Option aus“, sagte ein Hochtief- Sprecher am Dienstag auf eine entsprechende Nachfrage.

Die Finanzierung des Konzerns sei sicher, betonte er weiter. Der Vorstand habe aber „für weitere strategische Maßnahmen“ bereits in der Aufsichtsratssitzung vom 9. September 2010 dem Kontrollgremium verschiedene Optionen vorgestellt, darunter eine Anleihe über 500 Millionen Euro. „Diese Anleihe wurde vom Aufsichtsrat genehmigt. Wir wollten sie begeben“, sagte der Sprecher weiter. Eine Woche später seien die Übernahmepläne von ACS bekannt geworden - und die Anleihebegebung sei nicht mehr möglich gewesen. Damit kämen nun „andere Finanzierungsmaßnahmen“ ins Spiel.

Geplante Übernahme mithilfe australischer Behörden blockieren

Hochtief versucht, mithilfe der australischen Behörden die geplante Übernahme durch den Madrider Baukonzerns zu blockieren. Ausgangspunkt der Bemühungen ist die australische Tochter Leighton, an der die Essener mit 54,5 Prozent beteiligt sind. Ziel von ACS sei die Übernahme der Mehrheit an Leighton, argumentieren die Deutschen. Daher sei auch ein Übernahmegebot für Leighton notwendig. Ein solches könnten die Spanier jedoch nicht finanzieren.

Hochtief hatte sich zunächst an die australische Finanzaufsicht gewandt. Diese hatte das Verfahren dann an die Übernahmekommission weitergereicht, von der ein ablehnender Bescheid ergangen war. Es gebe keine Gründe, die Vorgänge rund um die geplante Übernahme des Baukonzerns abzulehnen, hatte sie in der Nacht zum Montag mitgeteilt.

ACS will die Essener mittels Aktientausch übernehmen. Hochtief-Aktionäre sollen für je fünf Aktien acht ACS-Papiere bekommen. (rtr/dapd)