Düsseldorf. .

Die besten Ideen kommen ihm auf dem Traktor. Für sein biologisch abbaubares Einweggeschirr erhielt der Dorstener Landwirt Hubert Loick den „Initiativpreis NRW 2010“, den die Zeitungen WAZ, NRZ und WR sowie die WGZ Bank zum dritten Mal verliehen. Sie würdigen damit drei Firmen aus der Region, die sich durch ihren sozialen Einsatz oder die Schaffung von Arbeitsplätzen verdient gemacht haben.

Aus den vielen Bewerbungen wählte die Jury für die Kategorie „Erneuerbare Energien und Umweltschutz“ die Hubert Loick AG aus, die den ersten Preis erhielt. Das Unternehmen aus Dorsten-Lembeck wurde 1994 gegründet und erweiterte seine Ge­schäftsfelder: Die Hubert Loick AG betreibt mit 45 Be­schäftigten Biogasanlagen, stellt Verpackungsmaterialien her und brachte Spielzeug auf Mais-Basis auf den Markt.

Den „Initiativpreis“ erhielt das Familienunternehmen aber für seine Einweggeschirr-Produkte. Die Becher oder Salatschalen sehen aus wie Plastik, bestehen aber aus Polymilchsäure auf der Basis von Mais und Rüben. „Sie sind zu hundert Prozent kompostierbar“, sagt Loick. Teller und Schüsseln für den Cateringbedarf bestehen aus nachwachsenden Materialien wie etwa Palmblätter.

Zahl der Arbeitsplätze verdoppelt

Der zweite Preis in der Kategorie „Neue Arbeitsplätze“ geht ebenfalls nach Dorsten: Die Pro Waste GmbH hilft Firmen dabei, auf Großbaustellen viel Geld zu sparen. „Die Entsorgungskosten können auf bis zu 50 Prozent reduziert werden“, sagen die Geschäftsführer Martin Przybilla und Thomas Dahlmann. Der Abfall auf Großbaustellen wird in Etagen-Sammelstellen nach ökologischen Ge­sichtspunkten sor­tiert und täglich abgefahren. Zu annähernd 100 Prozent können die einzelnen Stoffe nach Angaben des Un­ternehmens verwertet werden. Die Initiativpreis-Jury beeindruckte aber auch, dass Pro Waste seit der Gründung 2006 die Zahl der Mitarbeiter auf 63 nahezu verdoppelte.

In der Kategorie gesellschaftliches Engagement geht der dritte Preis an die Geoscopia GbR in Bochum. Die vier Angestellten und zehn Honorarkräfte sind auch im Um­weltschutz aktiv. Ihr Ziel ist es aber, das Umweltbewusstsein in nordrhein-westfälischen Schulen zu fördern. Ob Ozonloch, Treibhauseffekt oder Wüstenausdehnung – die Geoscopia entwickelt Informationsangebote, um Kindern und Jugendlichen Naturphänomene näher zu bringen. Dabei zeigen die Experten mit Hilfe von Satellitenanlagen, die an Schulen aufgebaut werden, die Erde live aus dem Weltall. Ergänzend sind Vorträge zu Themen wie Garten, Wald und Wiese, Luft, Pflanzen, Klimaschutz und Ökosysteme im Angebot.

Gutes Klima im Mittelstand

Diese drei erfolgreichen Fa­milienfirmen aus dem Ruhrgebiet stehen exemplarisch für das derzeit gute Klima im NRW-Mittelstand. Das hat die Düsseldorfer WGZ – Zentralbank für die Volks- und Raiffeisenbanken im Lande – bei ihrer jüngsten Mittelstandsbefragung ermittelt. „Die Stimmung ist positiv“, sagte WGZ-Vorstand Uwe Berghaus. Seit Start der Umfrage 1984 registrierte die Bank 2010 den steilsten Anstieg bei der Stimmung. Berghaus: „Wir haben zudem den zweitbesten Wert seit 1991 gemessen.“

Der „Initiativpreis NRW 2010“ ist insgesamt mit 30 000 Euro dotiert: 15 000 Euro für Rang 1, 10 000 Euro für Rang 2 und 5000 Euro für Rang 3. In der Jury saßen Arist von Schlippe von der Uni Witten-Herdecke, Thomas Löcker von der WGZ Bank und WAZ-Wirtschaftschef Thomas Wels.