Düsseldorf. .

1500 Beschäftigte der Arbeiterwohlfahrt haben in Düsseldorf für mehr Lohn demonstriert. Streikkundgebung und Demonstrationszug verliefen friedlich. Zum Warnstreik hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aufgerufen.

Rund 1.500 Beschäftigte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Nordrhein-Westfalen haben am Donnerstag in Düsseldorf für mehr Lohn demonstriert. Wie die Polizei auf dapd-Anfrage mitteilte, verlief sowohl die Streikkundgebung im Hofgarten als auch ein Demonstrationszug durch die Stadt friedlich. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte die AWO-Mitarbeiter zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Dadurch sollte vor der für denselben Tag in Düsseldorf geplanten dritten Verhandlungsrunde der Druck auf die Arbeitgeberseite verstärkt werden.

Durch die Arbeitskampfmaßnahmen blieben laut Verdi rund 50 Kitas in AWO-Trägerschaft geschlossen. In 50 weiteren Einrichtungen sei nur ein eingeschränkter Betrieb angeboten worden. In zehn Senioreneinrichtungen habe lediglich ein Notdienst zur Verfügung gestanden.

Zeitarbeit passt nicht zur Wohlfahrt

CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann stellte sich hinter die Forderung der Gewerkschaft, den Einsatz von Leiharbeitern bei der AWO zu begrenzen. Für soziale Arbeitgeber gelte zusätzlich zu den sozialpolitischen Aufgaben auch eine „besondere soziale Verantwortung“ gegenüber ihren Mitarbeitern, sagte der ehemalige NRW-Sozialminister. Zeitarbeit passe nicht zum Selbstverständnis der freien Wohlfahrtspflege und ihrer Gemeinnützigkeit im Steuerrecht. Die zahlreichen SPD-Mitglieder in den Vorständen der AWO müssten dafür sorgen, dass das Instrument der Leiharbeit „auf das absolut notwendige Maß“ reduziert werde.

Verdi fordert für die rund 22.000 Tarifbeschäftigten der AWO eine Erhöhung der Entgelte um 4,5 Prozent, mindestens jedoch 70 Euro monatlich. Auszubildende sollen 50 Euro monatlich mehr und eine Übernahmegarantie für mindestens zwölf Monate bekommen. Für besonders belastende Dienste wie Nachtarbeit will die Gewerkschaft höhere Zuschläge durchsetzen. Erstmals soll es auch für das Einspringen an einem eigentlich freien Tag einen Zuschlag geben. Darüber hinaus will ver.di den Einsatz von Leiharbeitnehmern begrenzen und für sie die gleiche Bezahlung wie für Stammbelegschaften sichern. (dapd)