Bochum. .

Bei den Warnstreiks der Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt lag ein Schwerpunkt in Bochum. 19 Kindertagesstätten blieben deswegen in Bochum und Wattenscheid geschlossen. 175 Mitarbeiter fuhren zur zentralen Verdi-Kundgebung nach Düsseldorf.

Damit es nicht nur die Kinder, Senioren und Behinderten in Awo-Einrichtungen schön haben, sondern auch die Mitarbeiter angemessen für die gute Betreuung entlohnt werden, gingen diese am Donnerstag in Düsseldorf auf die Straße.

Dort fand die dritte Verhandlungsrunde zu den Awo-Tarifverhandlungen statt. Von insgesamt 2000 Streikenden in ganz NRW, konnte man 1600 in Düsseldorf sehen und vor allem hören. Mit Trillerpfeifen, Ratschen und Fahnen bewaffnet liefen sie von der Streikkundgebung zum ver.di Haus, in dem ab Mittag die Verhandlungen fortgesetzt wurden.

ver.di fordert für die rund 22.000 Tarifbeschäftigten der AWO unter anderem eine Erhöhung der Entgelte um 4,5 Prozent. Auszubildende sollen monatlich 50 Euro mehr und eine Übernahmegarantie für mindestens zwölf Monate bekommen. Für besonders belastende Dienste wie Nachtarbeit sollen ebenfalls Zuschläge durchgesetzt werden. „Das Angebot ist bislang völlig unzureichend und muss deutlich verbessert werden“, bemängelt Gudrun Müller, Geschäftsführerin im ver.di-Bezirk Bochum-Herne.

Eltern waren schon früh informiert worden

Um dies zu unterstützen, kamen auch etwa 175 Mitarbeiter aus Bochum in Bussen und mit dem Zug zum ver.di-Warnstreik nach Düsseldorf. 19 Kindertagesstätten blieben deswegen in Bochum und Wattenscheid geschlossen. „Es war alles sehr gut vorbereitet“, erklärt Sabine Radtke, Fachberaterin der Kindertageseinrichtungen bei der Awo. Die Eltern wurden früh genug von der zeitweiligen Schließung informiert und konnten sich so darauf einstellen. Falls dies trotzdem nicht möglich war, wurden die Kinder zu einer der acht geöffneten Kitas hinüber „geswitcht“.

Auch eine Notdienstnummer wurde eingerichtet, um bei Engpässen aushelfen zu können: „Bis jetzt wurde sie aber noch nicht genutzt“, lachte Sabine Radtke am Mittag, „Die Eltern zeigten wirklich viel Verständnis für den Streik.“

Auch alle Beschäftigten der Behindertenheime und Seniorenzentren rief ver.di zum Warnstreik auf. In zwei Bochumer Seniorenzentren wurden daher ebenfalls Notdienste eingerichtet. „Es wird sehr eng, aber so muss es an einem solchen Tag ja auch sein“, erklärte Gewerkschaftssekretärin Agnes Westerheide, die am Donnerstag auch beim Düsseldorfer Warnstreik dabei war. „Es läuft sehr gut“, berichtete sie am Mittag von dort aus.

Man kann nur hoffen, dass es dabei bleibt, damit die Kinder nicht dauerhaft von Kita zu Kita ‘geswitcht’ werden müssen.