Witten. .

Notgruppen im Familienzentrum in Annen und Eintopf für die Senioren an der Egge: In Grenzen hielten sich die Auswirkungen des Warnstreiks von Verdi am Donnerstag in Düsseldorf im laufenden Tarifstreit mit der Awo.

Nach Angaben der Awo waren davon im EN-Kreis vier Seniorenzentren - unter anderem das Haus an der Egge in Witten - und mehrere Kindertagesstätten betroffen, darunter die Kita am Willy-Brandt-Platz in Annen und „vereinzelt“ die vier anderen Awo-Kitas in Witten.

Das Haus an sich werde nicht bestreikt, sagte Marie-Luise Taylor, Leiterin des Altenheims an der Egge. Sie bestätigte aber, dass acht von über 100 Beschäftigten nach Düsseldorf gefahren sind. Hauptsächlich betroffen war die Hauswirtschaft. Deshalb habe es statt der normalen zwei Wahlmenüs Eintopf gegeben und keinen extra zubereiteten Nachtisch.

Die Eltern in den Kindertagesstätten seien durch einen Aushang informiert gewesen, erklärt Ulla Wacker, Bereichsleiterin für Kind und Familie beim Awo-Unterbezirk Ennepe-Ruhr. Es sei jedoch keine einzige Kita geschlossen worden. Drei hätten mit Notgruppen gearbeitet. Neben Annen waren das die Kita an der Körnerstraße in Gevelsberg und der dortige Integrationskindergarten.

Verdi fordert unter anderem 4,5 Prozent, mindestens 70 Euro mehr im Monat. Die Awo biete 1,2 Prozent ab Januar 2011, 0,6 ab September 2011 und 0,5 ab April 2012 an, so Jörg Richard, stellvertretender Geschäftsführer der Awo Westliches Westfalen. Außerdem würde man die Nachtarbeitszuschläge um 20 Prozent erhöhen. Er sieht einen großen Knackpunkt in der Forderung nach zwei zusätzlichen Urlaubstagen für Verdi-Mitglieder, die Verdi beim letzten Mal zwecks Vermeidung eines Streiks durchgesetzt habe. Dies spalte die Awo in eine „A- und B-Belegschaft“.