Essen. .
Der Insolvenzverwalter des Kaufhaus-Konzerns Karstadt, Klaus Hubert Görg, bereitet offenbar das Ende des Unternehmens vor. Jedenfalls für den Fall, dass die Vermieter der Gebäude einer Mietsenkung nicht zustimmen.
Der Insolvenzverwalter von Karstadt bereitet für den Fall, dass die Vermieter der Gebäude einer Mietsenkung nicht zustimmen, das Ende der Warenhauskette vor. Klaus Hubert Görg wolle in diesem Fall am Donnerstagabend auf einer Sitzung des Gläubigerausschusses sein Szenario für eine Liquidation von Karstadt vorstellen, berichtete die „Financial Times Deutschland“ am Donnerstag. Die Zeitung berief sich auf eine entsprechende Präsentation, die Görg zusammen mit der Einladung an die Ausschussmitglieder verschickt habe. Laut diesem Liquidationsszenario sollen die Sport- und die Premiumhäuser bis Jahresende geschlossen und alle anderen Warenhäuser bis Ende Februar geräumt werden.
Görgs Sprecher betonte gegenüber der Zeitung, Ziel sei weiterhin der Vollzug des Kaufvertrags. „Die Szenarien, die in den Schubladen liegen, sollten dort möglichst auch bleiben.“
Karstadt-Bieter Nicolas Berggruen muss sich mit dem Vermieterkonsortium Highstreet abschließend einigen, um den endgültigen Zuschlag für die Kaufhauskette zu erhalten. Die Gläubiger von Highstreet kommen am Donnerstag in London zusammen, um darüber abzustimmen. Geben sie grünes Licht, kann das Amtsgericht Essen am Freitag endgültig dem Insolvenzplan und damit der Übernahme durch Berggruen zustimmen.
So reagiert die Gewerkschaft
Die Vize-Chefin der Gewerkschaft Verdi, Margret Mönig-Raane, äußerte sich zuversichtlich, dass die Vermieter sich einigen werden. „Wir sind optimistisch, dass die Abstimmung in London so abläuft, wie sich die Beschäftigten das erhoffen“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagsausgabe). Dies sei in den vergangenen Wochen nicht immer so gewesen.
Karstadt betreibt rund 120 Filialen mit etwa 25 000 Beschäftigten. (afp/ddp)