Köln. .
Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach hat von Umweltminister Norbert Röttgen ein klares Bekenntnis zu NRW gefordert. Am Montag hatte Röttgen erklärt, für den CDU-Landesvorsitz zu kandidieren.
Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach erwartet vom Kandidaten für den CDU-Landesvorsitz in Nordrhein-Westfalen, Bundesumweltminister Norbert Röttgen, ein klares Bekenntnis zum Bundesland. Es sei entscheidend, dass sich ein Kandidat für den Posten „konsequent für Düsseldorf entscheidet“, sagte Bosbach, der Mitglied der NRW-Landesgruppe im Bundestag ist, am Mittwoch im Deutschlandfunk. Ein derart wichtiges Amt könne nicht „nebenbei“ ausgeführt werden.
Zwar sei der Landesvorsitzende nicht automatisch Spitzenkandidat bei einer Landtagswahl, habe bei der Kandidatenfrage aber das entscheidende Wort und könne „als erster zugreifen“, sagte Bosbach. Dann „muss man sich aber auch für die Landespolitik entscheiden“.
Röttgen hatte am Montag in einem Brief seine Kandidatur für den Landesvorsitz angekündigt. Er tritt damit gegen den bisherigen NRW-Familienminister Armin Laschet um die Nachfolge von Jürgen Rüttgers an. Es sei legitim, dass es mehrere Bewerber für ein Amt gebe, sagte Bosbach. Es müsse aber vermieden werden, dass daraus eine Zerreißprobe für das Amt entstehe, indem „Büchsenspanner beider Kandidaten“ den anderen schlecht machten.
Regeln der Fairness einhalten
Bosbach bezeichnete beide Politiker als „befähigt, die Nachfolge von Jürgen Rüttgers anzutreten“, er wolle daher „ganz entspannt das Votum der Mitglieder abwarten“. Diese entschieden gerne eigenständig und individuell, die Auswahl zwischen zwei Kandidaten könne mehr mobilisieren als eine Wahl, die vorab entschieden worden sei, „indem man vorher die Pöstchen verteilt hat“.
Der CDU-Politiker rief die beiden Bewerber zugleich auf, alle Regeln der Fairness einzuhalten. „Die Partei würde es nicht goutieren, wenn mit unsauberen Mitteln gekämpft werden würde“, sagte Bosbach im SWR-Hörfunk. In der NRW-CDU waren in den vergangenen Monaten immer wieder Indiskretionen aus den eigenen Reihen lanciert worden. Zudem gab es Streit über das Verfahren der Vorsitzenden-Wahl zwischen dem Laschet- und dem Röttgen-Lager. (ddp)