Norbert Röttgen tritt an und Nordrhein-Westfalens CDU bekommt ihr Duell um die Führung des wichtigsten christdemokratischen Landesverbands in Deutschland. Das wird spannend.

Jetzt entscheidet nicht mehr Taktik. Das Hinterzimmer hat ausgedient. Nicht mehr die Mehrheit bei den Funktionären ergibt den Ausschlag. Jetzt haben die Mitglieder das Wort. 160000 Menschen stimmen ab. Und das Ergebnis ist völlig offen.

Röttgen und Laschet: Sie sind sich nah. Sie repräsentieren die großstädtische CDU. Sie sind offen für Bündnisse ihrer Partei mit den Grünen. Sie sind liberal, weil sie tolerant sind, wirtschaftlich sind sie aber nicht neoliberal. Keiner von beiden ist konservativ, steht für Sicherheit und Ordnung oder die Familie im klassischen Sinn.

Das Duell von zwei Gleichen. Das ist der Schönheitsfehler dieses Wettbewerbs. Am Ende entscheidet, wer von beiden der patriotischere ist. Sagt Röttgen, er wechselt ohne Wenn und Aber nach Düsseldorf, kann er es schaffen. Ist für ihn der CDU-Vorsitz nur Instrument Kanzlerkandidat zu werden, wird es Laschet.