Berlin. .
Die Bundesregierung stockt ihre Hilfszahlungen für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan von derzeit zehn auf 15 Millionen Euro auf. Zuvor hatte Pakistans Regierungschef an das Ausland appelliert.
Wie das Auswärtige Amt am Samstag in Berlin mitteilte, erhöhen das Außen- und das Entwicklungsministerium ihre Hilfszusagen um jeweils 2,5 Millionen Euro. Die Mittel sollten insbesondere in medizinische Versorgung, Nahrungsmittel und den Zugang zu Trinkwasser fließen.
Zuvor hatte Pakistans Regierungschef Yousuf Raza Gilani die internationale Gemeinschaft erneut eindringlich um Hilfe gebeten. Er rief das Ausland am Samstag in einer Fernsehansprache auf, Pakistan „eine helfende Hand zu reichen, um dieses Unglück zu bekämpfen“. Gilani zeichnete ein dramatisches Bild von den Folgen der Flutkatastrophe in seinem Land. 20 Millionen Menschen seien von den Überschwemmungen betroffen, die Wassermassen hätten Lebensmittelvorräte und das Getreide auf den Feldern zunichte gemacht, sagte der Premierminister in seiner vom Fernsehen übertragenen Rede an die Nation.
Uno bestätigt Cholera-Fall
Die UNO bestätigte unterdessen einen Fall von Cholera im Swat-Tal im Nordwesten des Landes. Mindestens 36.000 Menschen leiden demnach an Durchfallerkrankungen, die ein Symptom für Cholera sein können.
Bei den Überschwemmungen kamen im Nordwesten des Landes laut UNO bis zu 1600 Menschen ums Leben. Zwei Millionen Pakistaner fanden in Notunterkünften Zuflucht. Insgesamt sechs Millionen Menschen sind zum Überleben auf humanitäre Hilfe angewiesen. Auch im Südwesten Pakistans herrschte Angst vor Hochwasser: Nach Regierungsangaben flüchteten 90 Prozent der 500.000 Einwohner aus der Stadt Jacobabad, die von Überschwemmungen bedroht war. (afp)