Im WAZ-Wassertest ging es um Geschmack, Geruch und Zuordnung. Und es ging um Noten. Kein Verkoster kannte die Sorten, jeder wusste nur: In einem der neun Testgläser auf dem Tablett ist Leitungswasser.
Dass Wasser ein wertvolles Gut ist, wissen wir alle. Um Wasser könnte es dort, wo die Trinkwasserversorgung bedroht ist, vielleicht sogar einmal Kriege geben. Die zerstörerische Kraft des Wassers erleben wir gerade wieder in Pakistan, während man an der deutsch-polnischen Grenze noch versucht, die Keller nach dem jüngsten Hochwasser zu trocknen.
Wasser ist Leben, Überleben, aber leider eben auch Zerstörung. Wasser ist Naturgewalt, aber ohne Wasser hat die Natur Probleme. Wie die lange Trockenperiode auch in unserer Region gezeigt hat. Dabei befinden wir uns in einer äußerst komfortablen Wasser-Region. Und niemand muss ein schlechtes Gewissen haben, wenn er abends die Blumenbeete ausführlich gießt. Wasser, davon haben wir genug.
Auch zum Trinken. Allerdings: Warum um alles in der Welt brauchen wir Mineralwasser, für das wir 6, 7, 10 oder sogar 16 Euro pro Fläschchen berappen sollen? Okay, wer es sich leisten kann und will, dem sei es gegönnt. Aber mal ehrlich: Der Genuss von Luxuswasser, bei dem Flaschendesign und Importkosten die Herstellungskosten des Wassers wahrscheinlich um ein Vielfaches übersteigen, birgt schon eine gewisse Dekadenz. Es sei denn, man möchte eine ausgefallene Blumenvase haben. Oder, wie ich, eine leere Maseratiflasche als Testandenken. Da kommt beim nächsten Essen Kraneberger rein. Lecker Wasser in Edelpulle.