Frankfurt/Main. .

Eine neue Aschewolke aus Island über Teilen Europas sorgt für Verspätungen im Luftverkehr. Transatlantik-Flüge würden umgeleitet, teilte die Flugsicherung Eurocontrol am Samstag mit. In Spanien wurden 19 Flughäfen geschlossen. Die Wolke breitet sich Richtung Südfrankreich aus.

Wegen der Aschewolke aus dem isländischen Vulkan Eyjafjöll wird der Transatlantik-Flugverkehr von Portugal aus ab Samstagabend eingeschränkt. Wie die portugiesische Luftfahrtbehörde (NAV) mitteilte, gelten die stärksten Einschränkungen für die neun Azoren-Inseln: Deren sechs Flughäfen würden im Verlauf der Nacht geschlossen, der Transatlantik-Verkehr ab 19 Uhr MESZ eingeschränkt. Die Azoren liegen 1500 Kilometer westlich von Portugal.

Zuvor war es bereits auf den Flughäfen der nordportugiesischen Hafenstadt Porto sowie in Lissabon und Faro im Süden des Landes zu Beeinträchtigungen gekommen. Wie die Flughafenbehörde ANA mitteilte, wurden insgesamt 104 Flüge gestrichen. In Porto wurden für Samstag alle Flüge von Billig-Fluglinien gestrichen. In Spanien wurden 19 Flughäfen gesperrt und 673 Flüge abgesagt.

Von der Sperrung zahlreicher spanischer Flughäfen waren auch Fluggesellschaften in Deutschland betroffen: Mehrere Flüge von Deutschland nach Spanien mussten gestrichen werden. So wurden etwa am Flughafen Düsseldorf Flüge nach Spanien annulliert.

Transatlantikflüge werden umgeleitet

Wie die Flughäfen Frankfurt/Main und Frankfurt-Hahn auf ihren Internetseiten mitteilten, sind auch dort Flüge annulliert worden: „Der Lufthansa-Flug von Frankfurt nach Bilbao ist ausgefallen“, sagte ein Sprecher der Airline. Auch Ryanair-Flüge von Frankfurt-Hahn, etwa nach Sevilla, Girona, Teneriffa, Lanzarote, Santiago de Compostela und Santander wurden abgesagt.

Air Berlin musste aufgrund der Luftraumsperrung vorerst vier spanische Inlandsflüge streichen. „Betroffen waren die Hin- und Rückflüge von Palma de Mallorca nach Bilbao und von Palma de Mallorca nach Oviedo“, sagte eine Air Berlin-Sprecherin.

Die meisten Flüge zwischen Europa und Nordamerika mussten zudem laut der europäischen Flugaufsicht Eurocontrol über Grönland oder Spanien umgeleitet werden. Es kam zu zahlreichen Verspätungen. Eurocontrol zufolge erstreckt sich die Aschewolke des Eyjafjöll über 2000 Kilometer zwischen Island und Nordspanien und könnte sich über Portugal auch nach Südfrankreich ausweiten.

Im April hatte der Vulkan fast den gesamten europäischen Luftverkehr rund eine Woche lang lahmgelegt. Die Schließung von hunderten Flughäfen hatte ein beispielloses Chaos ausgelöst, mehr als acht Millionen Reisende saßen fest. In Deutschland war der Luftraum für viereinhalb Tage ganz oder teilweise gesperrt. Allein hierzulande fielen rund 40.000 Flüge aus. (apn/ddp/afp)