Hamburg. .
Facebook-Chef Mark Zuckerberg will „allgemeine Daten“ über Nutzer seines sozialen Netzwerks an Dritte weitergeben. Damit ist Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner nicht einverstanden. „Privates muss privat bleiben“, mahnt sie und fordert eine Überarbeitung.
Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat das Online-Netzwerk Facebook für seinen Umgang mit dem Datenschutz scharf kritisiert. Nach einem Bericht von „Spiegel Online“ vom Montag rügte Aigner in einem offenen Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg dessen Pläne, künftig „allgemeine Daten“ über Nutzer an Dritte weiterzugeben. „Mit großer Verwunderung habe ich gesehen, dass Facebook ungeachtet der Bedenken von Nutzern und massiver Kritik von Verbraucherschützern den Datenschutz im Netzwerk weiter lockern möchte“, schreibt die Ministerin demnach.
„Privates muss privat bleiben - ich denke, ich spreche hier für viele Internet-Nutzer“, mahnte die Ministerin. Leider achte Facebook diesen Wunsch nicht. Es sei umso erstaunlicher, dass Facebook „nicht gewillt ist, die bestehenden Mängel im Datenschutz abzustellen, sondern stattdessen noch weitergehende Eingriffe vornimmt“, kritsierte Aigner mit Blick auf die geplante Datenschutzrichtlinie. Mit solchen Entscheidungen könne ein Unternehmen auf Dauer kein Vertrauen gewinnen.
Sie erwarte von dem sozialen Netzwerk eine umgehende Überarbeitung der Richtlinie, schrieb Aigner den Angaben zufolge weiter. Facebook müsse sicherstellen, dass die persönlichen Daten aller Mitglieder umfassend geschützt werden. Laut „Spiegel Online“ schloss die Verbraucherschutzministerin ihren Brief an Zuckerberg mit den Worten: „Sollte Facebook nicht bereit sein, seine Firmenpolitik zu ändern und die eklatanten Missstände zu beheben, sehe ich mich gezwungen, meine Mitgliedschaft zu beenden.“ (afp)