Berlin/Bochum. Der CDU-Politiker Norbert Lammert ist als Präsident des Deutschen Bundestages wiedergewählt worden. Für den 60-Jährigen stimmte eine große Mehrheit des Bundestages. Dabei hatte Lammert den Direkteinzug in den Bundestag gar nicht geschafft. Er zog über die NRW-Landesliste ein.

Der CDU-Politiker Norbert Lammert bleibt Präsident des Deutschen Bundestages. Auf der konstituierenden Sitzung des Parlaments am Dienstag in Berlin bestätigten die Abgeordneten den 60-Jährigen mit großer Mehrheit im Amt. Für Lammert votierten in geheimer Abstimmung 522 Parlamentarier bei 66 Gegenstimmen und 29 Enthaltungen. Das entspricht einer Zustimmung von 84,6 Prozent. Damit lag Lammert schlechter als vor vier Jahren. Damals hatte er 93,1 Prozent der Stimmen erhalten. Es war das zweitbeste Ergebnis seit 1949. Nur Hermann Ehlers hatte 1953 mit 93,2 Prozent besser abgeschnitten. Lammert nahm die Wahl an.

Das Amt des Bundestagspräsidenten ist protokollarisch das Zweithöchste nach dem Bundespräsidenten. Er vertritt das Parlament nach außen, leitet die Plenarsitzungen und steht an der Spitze der Bundestagsverwaltung.

Bei der Bundestagswahl am 27. September hatte Lammert erneut kein Direktmandat für den Wahlkreis Bochum erringen können. Es war wiederum an den SPD-Bundestagsabgeordneten Axel Schäfer gegangen. Lammert stand aber auf dem ersten Platz der Landesliste der NRW-Christdemokraten und zog so in den Bundestag ein.

Lammert ist katholisch, verheiratet und Vater von vier Kindern. Zur politischen Karriere hat er sich nach eigenem Bekunden erst entschlossen, «nachdem ich einsehen musste, dass meine Begeisterung für Musik und Fußball als Grundlage für einen Beruf vermutlich nicht ausreichen würde». So studierte der Bäckersohn aus Bochum Politikwissenschaft, Soziologie und Neuere Geschichte und promovierte 1975 als Sozialwissenschaftler. (ddp/ap)