Helsinki. Sie gehören zu Finnland, aber sie haben gewisse Autonomierechte - und da liegt das Problem. Die Aland-Inseln proben den Aufstand gegen den EU-Reformvertrag. Das Parlament in Helsinki hat nämlich längst zugestimmt. Brüsseler Diplomaten halten den Fall klein: "Das muss Finnland intern lösen.
Nicht nur in Irland und Tschechien sind die EU-Skeptiker aktiv: Auch eine zwischen Finnland und Schweden liegende Inselgruppe in der Ostsee leistet Widerstand gegen den Vertrag von Lissabon. Die zu Finnland gehörenden Aland-Inseln mit gerade mal 27.000 Einwohnern müssen noch bis Jahresende über die Reformpläne abstimmen. Dabei droht ein Nein des 30-köpfigen Inselparlaments. Auf Kriegsfuß stehen die Insulaner unter anderem mit den Fischfangbeschränkungen der EU und dem Verbot des beliebten Kautabaks Snus außerhalb von Schweden.
Für Finnland wäre ein Negativ-Votum des halbautonomen Archipels ein ernsthaftes Problem. Denn das finnische Parlament hat dem EU-Vertrag bereits vor einem Jahr zugestimmt. Um die Ratifizierung abzuschließen, müsste sich die Regierung in Helsinki über ein Nein der Aland-Inseln hinwegsetzen. Brüsseler Diplomaten zucken ungerührt die Schultern: «Dieses Problem muss Finnland intern lösen. « Das schwedischsprachige Aland-Archipel mit mehr als 6500 Inseln gehört seit 1921 zu Finnland. Zuvor unterstand es Schweden und Russland. (afp)