Köln. Die SPD legt deutlich zu. In der Sonntagsfrage der ARD-Vorwahlumfrage kann die SPD gegenüber der Vorwoche um drei Punkte zulegen und kommt auf 26 Prozent der Stimmen. Auch das ZDF-Politbarometer bestätigt den Aufwind für die SPD. Allerdings liegt die CDU noch klar in Front.

Die SPD auf Aufholjagd: In der Sonntagsfrage der ARD-Vorwahlumfrage kann die SPD gegenüber der Vorwoche um drei Punkte zulegen und kommt auf 26 Prozent der Stimmen. Die Union liegt unverändert bei 35 Prozent. Die FDP erreicht unverändert 14 Prozent, wie der Westdeutsche Rundfunk am Donnerstagabend in Köln mitteilte. Die Linke büßt einen Punkt ein und kommt auf elf Prozent. Die Grünen verlieren zwei Punkte und liegen bei zehn Prozent. Union und FDP hätten damit eine Mandatsmehrheit im Bundestag.

ARD-Wahlexperte und WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn rät bei der Beurteilung der Zahlen zur Vorsicht: «Die Zahlen sind eine Momentaufnahme aus dieser Woche und keine Vorhersage für den Wahltag. 24 Prozent der Befragten wissen noch nicht, ob oder wen sie wählen werden.»

Für die Sonntagsfrage der ARD-Vorwahlumfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen von Dienstag bis Donnerstag dieser Woche 1252 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.

Bei der Direktwahlfrage kann Frank-Walter Steinmeier Boden gut machen, liegt aber weiterhin klar hinter Angela Merkel. Könnten die Deutschen den Bundeskanzler direkt wählen, dann würden sich 53 Prozent für Angela Merkel (-2 im Vergleich zur Vorwoche) und 30 Prozent für Frank-Walter Steinmeier (+7) entscheiden. Angela Merkel führt weiterhin die Liste der beliebtesten Parteipolitiker an. Mit ihrer Arbeit sind 67 Prozent der Deutschen zufrieden. Dies sind vier Punkte weniger im Vergleich zu Anfang September (03.09.). Frank-Walter Steinmeier gewinnt sechs Punkte hinzu und kommt auf eine Zustimmung von 64 Prozent. Damit verdrängt er Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg vom zweiten Platz, der fünf Punkte verliert und mit einer Zustimmung von 63 Prozent Platz 3 belegt. (ddp)

Auch ZDF-Politbarometer bestätigt Aufwind für SPD

Auch das am Freitag veröffentlichte ZDF-Politbarometer sieht die Sozialdemokraten in der Wählergunst gestärkt. Gut eine Woche vor der Bundestagswahl verlor die Union in der politischen Stimmung leicht um einen Punkt und kommt auf 38 Prozent. Die SPD liegt mit 25 Prozent zwar weiter deutlich dahinter, verbesserte sich aber im Vergleich zur Vorwoche um zwei Punkte. Geringfügig zulegen konnten auch die FDP mit 14 Prozent (plus 1) und die Grünen mit 10 Prozent (plus 1), während die Linke mit 10 Prozent Einbußen von zwei Punkten hinnehmen musste.

Würde bereits am nächsten Sonntag gewählt, würden längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen. Die CDU/CSU käme danach unverändert auf 36 Prozent), die SPD auf 25 Prozent (plus 2), die FDP erhielte 13 Prozent (minus 1), die Linkspartei unverändert 11 Prozent) und die Grünen 10 Prozent (minus 1). Damit hätte eine Koalition aus Union und FDP weiterhin eine wenn auch knappe Mehrheit.

Bisher zeigten sich allerdings erst 59 Prozent der Befragten sicher, dass es bei ihrer jetzt geäußerten Wahlentscheidung bleibt, 15 Prozent sind noch unsicher und 26 Prozent gaben an, dass sie gar nicht zur Wahl gehen werden oder noch nicht wissen ob, und wen sie wählen wollen.

Wenn es nach der Bundestagswahl zu einer Neuauflage der großen Koalition käme, fänden das 38 Prozent gut und 37 Prozent schlecht. Praktisch genauso hoch fällt der Zuspruch für eine Regierung aus Union und FDP aus, die 39 Prozent als gut und 37 Prozent als schlecht bezeichnen. Nach 55 Prozent vor einer Woche gehen jetzt nur noch 49 Prozent davon aus, dass es eine Regierungsmehrheit für Schwarz-Gelb geben wird.

In der Kanzlerfrage kann SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier zwar zum dritten Mal in Folge auf jetzt 32 Prozent (plus 4) zulegen, mit 59 Prozent (minus 2) liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aber weiterhin mit deutlichem Abstand vor ihrem Herausforderer. (ddp)