Duisburg/Solingen. Rockerkrieg im Ruhrgebiet: Etwa 50 bis 60 Mitglieder der Hells Angels und Bandidos haben sich in der Nacht zum Sonntag im Duisburger Rotlichtviertel eine Massenschlägerei geliefert. Wenig später landete im Solinger Clubheim der Hells Angels eine Handgranate.
Etwa 50 bis 60 Mitglieder der beiden Gangs Hells Angels und Bandidos haben sich in der Nacht zum Sonntag im Duisburger Rotlichtviertel eine Massenschlägerei geliefert. Wenige Stunden später wurde in das Clubheim der Hells Angels in Solingen eine Handgranate geworfen, die aber nicht detonierte. Ob die Bandidos dahintersteckten, war unklar. «Ausschließen kann man das nicht», sagte ein Polizeisprecher.
Als die Handgranate gegen 1.50 Uhr durch das Fenster des Clubhauses «Angels Place» flog, befanden sich dort etwa 20 Personen. Auf das Haus seien offenbar auch mehrere Schüsse abgegeben worden, sagte der Polizeisprecher. Es sei geräumt worden, Beamte der Bundespolizei hätten die Handgranate geborgen und draußen kontrolliert gesprengt.
Mit Schlagstöcken bewaffnet
Zuvor waren in Duisburg gegen 21.10 Uhr Mitglieder der Hells Angels mit Schlagstöcken in das Vereinslokal der Bandidos eingedrungen und auf diese losgegangen. Dabei wurde in der Kneipe «Fat Mexican» erheblicher Schaden angerichtet, Scheiben gingen zu Bruch, die Inneneinrichtung wurde demoliert, wie die Polizei mitteilte.
Der Polizeisprecher sprach außerdem von einer Rauchentwicklung; ein Feuer habe es nicht gegeben. Verletzte seien nicht gemeldet worden, sagte er. Zeitweise seien bis zu 50 Polizisten im Einsatz gewesen. Gegen 22 Uhr sei Ruhe eingekehrt.
Vor dem Lokal, das sich im Erdgeschoss des Vereinheims «Bandidos Place» befindet, war Anfang Oktober ein 32-jähriger Mann erschossen worden, offenbar ein Mitglied der Bandidos. Bei dem mutmaßlichen Täter, der sich der Polizei stellte, handelte es sich um einen den Hells Angels nahestehenden Kampfsportler. Die beiden Männer hatten sich um eine Frau gestritten, dabei fielen die tödlichen Schüsse.