Essen. Nach der Umweltprämie kassiert die Bundesregierung eine weitere wichtige Förderung für E-Autos: Das KfW-Programm 442 für Solarstrom ist gestoppt.

Bundesverkehrsminister Volker Wißing (FDP) hatte vor fünf Monaten 500 Millionen Euro für das Förderprogramm „Solarstrom für Elektroautos“ versprochen. In einer ersten Förderrrunde war der mit 300 Millionen Euro gefüllte Topf binnen eines Tages ausgeschöpft. Die restlichen 200 Millionen Euro werden nun anders als angekündigt doch nicht in einer zweiten Förderrunde vergeben. Das bestätigte die bundeseigene Förderbank KfW auf Anfrage dieser Redaktion.

„Das BMDV (Bundesministerium für Verkehr und Digitales, Anm. d. Redaktion) hat uns mitgeteilt, dass aufgrund der erforderlichen Haushaltskonsolidierung und der erfolgten Schwerpunktsetzung im Bundeshaushalt 2024 auf die prioritären Investitionen nicht alle Förderprogramme des Bundesministeriums im geplanten Umfang fortgeführt werden können“, sagte ein KfW-Sprecher. „Das gilt auch für das Förderprogramm Solarstrom für Elektroautos.“

KfW bestätigt Ende der Förderung: Restliche 200 Millionen Euro werden nicht ausgezahlt

Nach dem abrupten Wegfall der staatlichen Förderung für den Erwerb von Elektroautos kippt die Bundesregierung damit ein weiteres Förderprogramm, das privaten Haushalten den Umstieg auf Elektromobilität schmackhaft machen sollte. Mit dem KfW-Programm 442 wollte der Bund Solaranlagen in Kombination mit Batteriespeichern und Ladestationen mit bis zu 10.200 Euro bezuschussen. Ziel dieser üppigen Förderung war es, mehr Haushalte dazu zu bewegen, ihr Elektroauto mit umweltfreundlichem, selbst erzeugtem Solarstrom aufzuladen.

In der ersten Runde Ende September 2023 hatten 33.000 Haushalte die Förderung abgerufen. Viele Interessenten gingen jedoch leer aus, weil sie mit ihren Anliegen nicht durchdrangen: Der Ansturm hatte bei dem eigens dafür freigeschalteten Antragsportal der KfW-Bankengruppe zu technischen Problemen geführt. Doch auch in der Solarbranche löste das Förderprogramm teils heftige Kritik aus. Viele Privathaushalte hatten nach der ersten Ankündigung der Fördermittel im Sommer ihre Investititionen zurückgestellt. Auch nach den schnell vergriffenen Mitteln der ersten Runde warteten viele Interessenten auf eine Fortführung.

Ein Solateur installiert eine PV-Anlage auf dem Dach. Mit Sonnenstrom können Besitzer von E-Autos günstig und klimaschonend die Akkus laden.
Ein Solateur installiert eine PV-Anlage auf dem Dach. Mit Sonnenstrom können Besitzer von E-Autos günstig und klimaschonend die Akkus laden. © dpa | Oliver Berg

Elektromobilität: Bundesregierung ist weit von ihren Ausbauzielen entfernt

Die Bundesregierung ist nach aktuellem Stand weit davon entfernt, ihre selbstgesteckten Ziele bei der Elektromobilität zu erreichen. Bis 2030 sollen 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen fahren, Ende 2023 waren es laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes erst rund 1,5 Millionen. Auch bei den öffentlichen Ladestationen verläuft der Ausbau langsamer als erhofft: Ende 2023 waren in Deutschland knapp über 100.000 Ladestationen in Betrieb, bis 2030 sollen es eine Million sein.

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