Essen. . Olympia in Rio findet unter düsteren Vorzeichen statt. Yusra Mardini floh aus Syrien und erinnert zur rechten Zeit an Olympia-Werte. Ein Kommentar.
Die Vorzeichen der Olympischen Sommerspiele lesen sich wie die Zutaten für einen Katastrophenfilm. Wirtschaftskrise. Korruption. Proteste. Terrorangst. Zika-Virus. Doping-Skandal. Über Rio liegt ein Schatten, so dunkel, so trüb wie die Brühe, in der die Segel-Wettbewerbe stattfinden werden. Die Verantwortlichen in Brasilien und im Internationalen Olympischen Komitee haben ihren Job verfehlt. Sie haben Vorfreude im Keim erstickt.
Doch dann ist da Yusra Mardini. Die Geschichte der 18-Jährigen ist erstaunlich. Sie flieht auf einem Boot von Syrien nach Europa, rettet 20 Menschen vor dem Ertrinken. Nun schwimmt sie bei Olympia. „Alle Menschen sollen ihre Träume leben“, sagt sie. Ihre Botschaft ist so einfach wie olympisch: Frieden.
Das größte Sportfest der Welt
Yusra Mardini erinnert die Welt gerade rechtzeitig an die Olympische Idee, an die Werte von Fairness, Freundschaft, Solidarität.
Olympia ist das größte Sportfest der Welt, das Olympische Dorf die Jugendherberge aller Nationen, die Stadien sind die Bühne für Menschen, die um ihr Glück kämpfen. Freuen wir uns darauf, ihnen zuzuschauen. Trotz allem.