Rio de Janeiro. . Zwischen rund 11 000 Olympia-Teilnehmern stechen diese Sportler in Rio besonders hervor. Durch ihre Leistung, ihr Talent, ihre Show – und ihr Gehalt. Die Ausnahmetypen im Check.

Rund 11 000 Sportler kämpfen bei den Olympische Sommerspielen, die am Freitag in Rio de Janeiro eröffnet werden, in 306 Wettbewerben um die Medaillen. Hinter jedem Gesicht verbirgt sich nicht nur eine Leistung, sondern eine Geschichte. Wir stellen zehn internationale Superstars vor.

Michael Phelps

Zwei Dinge macht der 31-Jährige am liebsten. Erstens vertraut er dem Goldpreis, weshalb er bereits unglaubliche 18 Goldmedaillen bei Olympischen Spielen sammelte und in Rio mindestens weitere drei anpeilt. Zweitens spielt er gern mit seinem drei Monate alten Sohn Boomer. Jedenfalls vermittelt er dieses Bild am liebsten per Twitter und Instagram. Phelps bemüht sich um seine Imagekorrektur. Nachdem er vor eineinhalb Jahren nach einer Alkoholfahrt zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt wurde, präsentiert sich Phelps am liebsten als fürsorgender Vater. Seine Verlobte Nicole Johnson spielt gern mit. „Team Daddy, wir lieben dich und feuern dich an“, twitterte das Model.

Serena Williams

Kurz vor der Eröffnung der Sommerspiele verriet die 34-Jährige, was sie nicht kann. „Ich bin sehr schüchtern. Ich rede nicht mit Männern“, sagte sie der Vogue. Wie man mit dem Tennis-Racket umgeht, weiß die US-Amerikanerin dagegen ganz genau. Und es lohnt sich: Mit satten 28,2 Millionen Dollar Jahresverdienst ist sie in der Liste des US-Magazins Forbes als 40. die bestplatzierte Frau. Aber sie sammelt nicht nur Dollar: „Meine vier Goldmedaillen sind vielleicht das, was ich am meisten liebe.“

Katie Ledecky

Die 19-Jährige aus Washington ist ein Grund, warum die Schwimmer in Rio de Janeiro noch nach Mitternacht um die Medaillen kämpfen. Weil die US-Amerikaner vor allem Michael Phelps und Katie Ledecky bei der Goldjagd im olympischen Pool zur Primetime vom Sessel aus verfolgen wollen, ist dem Wunsch des Fernsehsenders NBC entsprochen worden. Vor vier Jahren war Ledecky jüngste US-Olympiateilnehmerin. Die Frühreife holte Gold über 800 Meter Freistil. Nun ist sie immer noch jung. Jetzt will sie ihren neun WM-Titeln mindestens vier Goldmedaillen in Rio hinzufügen.

Usain Bolt

Der Mann aus Jamaika, der am Tag nach der Abschlussfeier seinen 30. Geburtstag feiern wird, lädt in Rio zu seiner letzten olympischen Party. Bolt hat die Leichtathletik seit seinem ersten Olympiasieg über 100 Meter vor acht Jahren in Peking – mit offenen Schnürsenkeln – geprägt wie kein anderer. In Rio strebt er sein drittes Triple über 100 und 200 Meter sowie mit der Staffel an. Wenn der schnellste Mann der Welt über die Tartanbahn fliegt, sind Milliarden Menschen für knapp zehn Sekunden fasziniert, auch wenn viele von ihnen kurz danach wieder rätseln, ob bei Usain alles mit rechten Dingen zugeht.

Dafne Schippers

Die schnellste Frau der Welt in Rio könnte weiß sein mit langen blonden Haaren. Allein die Möglichkeit ist schon eine Sensation. Dafne Schippers, die fliegende Holländerin, könnte in Rio zu Olympia-Gold über 100 und 200 Meter sprinten. Die 24-Jährige ist die weibliche Antwort auf Usain Bolt. Allerdings gibt es auch Fragen, wie ihr rasanter Aufstieg von einer begabten Siebenkämpferin zur Ausnahmesprinterin möglich ist. Ihre Antwort: Fleiß und Talent. Es gilt die Unschuldsvermutung, doch der Verdacht läuft mit.

Novak Djokovic

Die Nummer eins der Tennis-Welt muss nur bei Trainer Boris Becker nachfragen, wie es ist, Olympiasieger zu werden. Becker gewann 1992 in Barcelona mit Michael Stich Gold im Doppel. Djokovic, der mit 56,2 Millionen Dollar pro Jahr auf Position sechs der Forbes-Liste steht, ist der große Favorit im Einzel. Der 29 Jahre alte Serbe hat mit Olympia allerdings noch eine Rechnung offen: 2008 holte der zwölffache Grand-Slam-Sieger Bronze, 2012 wurde er Vierter.

Kevin Durant

Der 27-Jährige ist der Krösus unter den Olympiateilnehmern. Laut der Forbes-Liste verdient der NBA-Profi, der in Rio mit dem US-Basketball-Dreamteam das dritte olympische Gold in Serie anstrebt, im Jahr 56,2 Millionen Dollar und ist damit nach Cristiano Ronaldo (88), Lionel Messi (81,4), LeBron James (77,2) und Roger Federer (67,8) der bestverdienende Sportler der Welt. Vor den Spielen in Rio sorgte Durant für Aufsehen, als er in der NBA von Oklahoma City zu den Golden State Warriors wechselte. Die laute Kritik konterte er so: „Wer wird sich noch einen Scheiß darum scheren, wenn ich 49 bin?“

Simone Biles

Die Kleinste des 555-köpfigen US-Olympia-Teams in Rio ist die Größte. Mit ihren 145 Zentimetern vollbringt die 19 Jahre alte Simone Biles atemberaubende wie elegante Bewegungen, die selbst Turn-Experten in Erstaunen versetzen. Als erste Turnerin gewann sie dreimal in Serie den WM-Titel im Mehrkampf. Alles andere als Gold für Biles wäre eine Sensation.

Neymar

Auch wenn Olympia für Fußballer nicht die größte Bühne ist, Neymar da Silva Santos Junior will unbedingt Gold. Für sich und das ganze Land. Die Last, die auf den schmalen Schultern des Angreifers vom FC Barcelona lastet, ist immens. 206 Millionen Brasilianer schauen auf das Olympiateam und besonders auf ihren schmächtigen Regisseur. Als ihn vor zwei Jahren bei der WM im eigenen Land ein Wirbelbruch stoppte, erlebte Brasilien ohne seinen Superstar den 1:7-Alptraum im Halbfinale gegen Deutschland. Jetzt soll der Olympiasieg die Fans versöhnen.

Federica Pellegrini

Die schöne Italienerin ist ein echter Star. Nicht nur, weil sie als Olympiasiegerin, mehrmalige Weltmeisterin und Weltrekordlerin im Schwimmbecken seit Jahren ihre Konkurrentinnen abhängt, sondern auch, weil sie an Land die Blicke auf sich zieht. Wenn Fede in ihrer italienischen Heimat irgendwo, irgendwann ausgeht, lauern die Paparazzi. In Rio wird es nicht anders sein: Wo Fede ist, gibt es ein Blitzlichtgewitter.