Witten. Die Stadt soll den Bau eines gewerblichen Abzweigs für die neuen Brücken in Witten-Herbede vorantreiben, fordern Bürger. Wie stehen die Chancen?
Schon seit einiger Zeit stemmt sich eine Bürgerinitiative gegen die drohende monatelange Vollsperrung im Zuge des Neubaus der Ruhrbrücken in Witten. Nun haben die Aktiven um den Herbeder Arzt Dr. Arne Meinshausen eine Liste mit rund 3000 Unterschriften an Bürgermeister Lars König übergeben. Sie fordern: Die Stadt soll den vom Rat beschlossenen Brückenabzweig unverzüglich mit größtmöglichem Einsatz umsetzen und einen Abriss der Omegabrücke erst nach Fertigstellung des Brückenabzweigs zulassen.
Denn nach Vorstellungen des „Arbeitskreises Herbeder Ruhrbrücken“ könne der geplante „gewerbliche Abzweig“ in der Phase des Neubaus der Omega-Brücke einen Teil des Verkehrs aufnehmen und über die untere Meesmannstraße weiterleiten. So wäre der Stadtteil nicht komplett abgeschnitten. Doch noch gehört das Grundstück, über das der Abzweig verlaufen soll, gar nicht der Stadt. Auch hier würde der Arbeitskreis gerne Fortschritte sehen. Doch daraus wird nichts.
Wenig Hoffnung auf zeitnahen Abzweig
„Der Bürgermeister hat uns gesagt, dass für den Bau des Abzweigs in den nächsten Jahren kein Geld da sei“, so Meinshausen nach dem Besuch im Rathaus. Zugleich fehle es an Personal im Planungsamt, um das Vorhaben umzusetzen. „Er hat uns da wenig Hoffnung gemacht.“ Denn anders als bei den Ruhrbrücken ist beim Abzweig nicht Straßen.NRW, sondern die Stadt selbst Bauherr. Bis heute gehört ihr aber auch nicht das nötige Grundstück.
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Dennoch arbeitet die Stadt weiter in kleinen Schritten an einer Lösung. Als Nächstes steht ein Verkehrsgutachten an. Es soll prüfen, ob die angedachte Verkehrsführung über die Meesmannstraße Richtung Dorfzentrum für den Schwerlastverkehr überhaupt geeignet ist. Und damit auch für Autofahrer. Der Baustart des Megaprojekts Ruhrbrücken hat sich erst kürzlich noch weiter nach hinten verschoben. Losgehen soll es nun Anfang 2026.
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