Witten. Schnitzelfans drückten sich schon die Nasen an der abgeklebten Schaufensterscheibe platt. Was wird bloß aus „Pommes Paul“ in Witten? Antworten.
Nichts gegen Dönerteller oder Thunfischpizza, aber ein Jägerschnitzel ist auch was Feines. „Pommes Paul“ hatte diese Lücke mehr als acht Jahre erfolgreich auf der unteren Bahnhofstraße in Witten gefüllt. In den vergangenen Monaten blieb die Fritteuse allerdings kalt. Jetzt kündigt sich ein Comeback mit neuer Crew in dem City-Imbiss an.
Dem routinierten Innenstadtspaziergänger dürfte es längst aufgefallen sein. „Pommes Paul“, neben „Eddis Wurstexpress“ in Annen eine der letzten klassischen Pommesbuden in Witten, war schon seit März geschlossen - „wegen Krankheit“, wie ein Schild an der Tür verkündete. Jetzt aber scheint es wieder Licht am Ende des kleines Ladenlokals zu geben.
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Jedenfalls war es in den vergangenen Tagen hinter den mit Papier abgeklebten Scheiben nicht mehr so düster wie sonst. Tatsächlich kehrt neues Leben in den Imbiss zurück. Das bestätigte jetzt auf Anfrage die Wirtin des „City-Treffs“ nebenan. Sie hat die Gewerbefläche von „Pommes Paul“ selbst angemietet und schmeißt nun ab Dezember den Laden.
Gerade wird noch ein bisschen renoviert, aber eigentlich soll fast alles beim Alten bleiben. Der Name wird übernommen, und an den Gerichten ändert sich auch nichts wesentlich. „Wir haben alle Rezepte bekommen, und es läuft 1:1 weiter“, sagt Sabine Nagel. „Pommes Paul“ alias Peter Kraft sei im Laufe der Jahre ein sehr guter Freund geworden. Es dürfte also ganz in seinem Sinne sein, wenn es nun weitergeht.
„Pommes Paul“-Gründer aus Witten geht in den Ruhestand
„Ich gehe in den Ruhestand“, sagte der 65-Jährige jetzt zur Redaktion. 17 Jahre Imbiss seien genug. Erst war er an der Sprockhöveler Straße gegenüber dem heutigen Lidl, bevor er in die untere Bahnhofstraße zog. Vorher hatte Kraft fünf Jahre den Hevener Dorfkrug, 18 Jahre hat er zuvor im ehemaligen „Haus Sohn“ am Kleff gekocht. „Ich habe mit 15 im Ratskeller gelernt, der hieß da noch Dellwig.“
Kraft weiß natürlich, dass „Schnitzel schon immer gern gegessen worden sind“. So richtig bekannt wurden die seinen aber erst mit Eröffnung der beiden Pommesbuden. „Das war alles frisch gebraten und hat sich rasend schnell herumgesprochen“, erinnert sich Kraft. „Dazu kamen noch die Bratkartoffeln, die außer mir auch keiner frisch gemacht hat.“
Sabine Nagel will diese Tradition in bewährter Qualität fortsetzen. Ob Schnitzel nach „Teufels Art“ oder Wiener, alles kommt auf den Bräter. „Wir holen das Fleisch am Stück, klopfen es selbst und bereiten es frisch paniert zu“, so die 44-Jährige. Ihr persönlicher Favorit ist Jägerschnitzel. Neben frisch zubereiteten Bratkartoffeln soll es auch eine tägliche Salatbar geben.
Pommes-Currywurst oder nur Pommes bleiben natürlich ebenfalls auf der Karte, ebenso frischgemachte Frikadellen. Preislich soll dabei nichts anbrennen. „Mit zwei Euro für eine Portion Pommes dürften wir zu den Günstigsten in Witten gehören“, sagt die Gastronomin. Pommes-Currywurst soll 4,80 Euro kosten, mit Majo 5,30, die Schnitzel vier bis 7,50 Euro.
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Sabine zapft seit sieben Jahren nebenan im „City-Treff“, dem früheren D-Zug, hat aber auch schon viel Erfahrung am Herd gesammelt. Zu ihren bisherigen Wirkungsstätten gehören die Großküchen der Fernuni Hagen und der Diakonie. Kneipe und Pommesbude passen gut zusammen, sagtt Nagel. Eine Erfahrung, die Vorgänger Peter Kraft mit ihr teilt.
Der freut sich jetzt erst mal auf seinen Ruhestand. Aber bekanntlich geht man ja niemals so ganz. Kraft schließt nicht aus, irgendwann noch mal als helfende Hand in seinen alten Imbiss zurückzukehren. Dann wäre „Pommes Paul“ tatsächlich wieder da.