Witten. Weihnachten ist das Fest der Liebe. Eine Wittenerin nimmt sich das zu Herzen. Sie sammelt Pfandflaschen für Obdachlose. Jeder kann mithelfen.

  • Stefanie Charlotte Neto Mendonca geht regelmäßig durch die Stadt und sammelt Pfandflaschen.
  • Von dem Erlös will sie Geschenke für Obdachlose kaufen.
  • An Weihnachten plant sie eine große Aktion.

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Zumindest ist der ursprüngliche Glaube so. Eine Wittenerin nimmt sich das sehr zu Herzen. Stefanie Charlotte Neto Mendonca, kurz Steffi, sammelt Pfandflaschen für Obdachlose und macht ihnen von dem Erlös Geschenke. Am 24. Dezember plant sie extra dafür eine Aktion. Alle Bürgerinnen und Bürger können mithelfen.

Seit Jahren setzt sich die 50-Jährige mit ihrer Organisation „Steffi hilft“ für Mensch und Tier ein. In der Weihnachtszeit ist das für sie besonders wichtig. „Wir alle feiern Weihnachten. Doch der eigentliche Sinn ist verlorengegangen.“ Steffi Mendonca geht deshalb voran. „Mir ist die Nächstenliebe wichtig.“ Die Obdachlosen seien an Weihnachten einsam. „Wir alle feiern mit der Familie. Aber für diese Leute ist es vielleicht nicht der schönste Tag im Jahr.“

Wittenerin übergibt an Heiligabend 60 Geschenktüten

Deshalb plant sie an Heiligabend eine Aktion in den städtischen Notunterkünften am Mühlengraben und In der Mark. „Ich packe Tütchen und verteile sie an die Menschen.“ Gefüllt sind diese unter anderem mit Äpfeln und Nüssen. „Eben so, wie es früher war.“ Rund 60 solcher festlichen Gaben will sie verteilen. „Je mehr Leute sich beteiligen, desto besser ist es. Mittlerweile mache ich viel alleine.“

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Da das Ganze finanziell nicht so leicht zu stemmen ist, hat Steffi Mendonca eine Lösung gefunden. Sie sammelt Pfandflaschen. „Ich arbeite oft im Nachtdienst. Vor meiner Arbeit gehe ich häufig durch die Stadt und sammele Flaschen.“ Von dem Pfandgeld kauft sie dann kleine Geschenke. „Am Mühlengraben und In der Mark leben ebenfalls kleine Kinder. Auch sie wollen Geschenke.“ Außerdem bekommt sie von anderen Menschen Pfandflaschen. „Wir holen sie auch ab. Ab und an lösen die Leute das Geld aber auch ein und kaufen zum Beispiel Gutscheine von dm, Kaufland oder der Crengeldanzer Mühle.“

Ganz allein ist die Wittenerin bei ihrer Suche nach Pfandflaschen im Stadtgebiet dann doch nicht. Ihr Patenkind Juna Leni begleitet sie oft. Auch sie hat Gefallen an der Aktion gefunden. „Wir sammeln die Flaschen und so können Kinder Geschenke bekommen“, sagt die Vierjährige. Sie selbst will noch Spielzeug verschenken, das sie nicht mehr braucht.

Leuchten in den Augen der Kinder

Steffi Mendonca bekommt viel positives Feedback für ihre Aktion. „Im vergangenen Jahr hat mich ein kleines Kind umarmt, als ich etwas übergeben habe. Das Leuchten in den Augen zeigt mir, wofür ich das mache. Das bedeutet für mich Weihnachten.“ Sie findet es generell schade, dass Obdachlose oft negativ gesehen werden. „Ich rede mit den Leuten und höre mir die Geschichten an. Ich verurteile niemanden. Man weiß nie, welche Schicksale sich dahinter verbergen.“

Pfandflaschen Witten
Damit lässt sich schon einiges anfangen: Steffi Mendonca löst das Flaschenpfand für den guten Zweck ein. © WAZ | Mendonca

Noch steckt die 50-Jährige mitten in den Vorbereitungen, die Vorfreude auf das Fest ist aber bereits groß. „Für mich gehört diese Aktion zu Weihnachten mittlerweile einfach dazu.“ Sie hofft deshalb, dass es noch ein paar Spenden der Wittener und Wittenerinnen gibt. „Viele Leute bringen Kleidung vorbei. Das hilft aber nicht wirklich. Es geht eher um Dinge wie Selbstgebackenes, Tee oder Kaffee.“

Wer helfen will, kann sich bei Mendonca unter 01511 1554876 oder Steffi-hilft.org@t-online.de melden. Und somit dazu beitragen, dass Menschen, denen es nicht so gut geht, an Weihnachten zumindest etwas Nächstenliebe erfahren.

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